Die Krankenkassenbeiträge in Deutschland sehen einer deutlichen Steigerung im kommenden Jahr entgegen. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen müssen sich auf eine Erhöhung des Zusatzbeitrags einstellen, der spürbare Auswirkungen auf ihre Haushalte haben wird. Die Rentenbeiträge sollen ab 2026 steigen, gemäß des Rentenpakets II der Ampel-Regierung. Zusätzlich stehen Beitragssteigerungen in der Krankenversicherung aufgrund der Klinik-Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach bevor. Laut dem „Handelsblatt“ wird erwartet, dass der Zusatzbeitrag von derzeit 1,7 auf 2,45 Prozent ab 2025 steigen wird.
Andreas Storm, Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, hatte kürzlich vor erheblichen Beitragserhöhungen gewarnt. Er prognostizierte einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte bei der Krankenversicherung und 0,2 Punkte bei der Pflegeversicherung zu Beginn des Jahres 2025. Beide Sozialversicherungen verzeichnen eine stärkere Ausgabendynamik als zuvor erwartet. Bis zum Jahresende wird in der Krankenversicherung ein Defizit von bis zu 2,5 Milliarden Euro erwartet, was eine vorsichtige Schätzung darstellt.
Die Finanzierung der Klinikreform von Lauterbach belastet die Krankenkassen und somit die Versicherten. Ein Transformationsfonds über 50 Milliarden Euro bis 2035 soll Kliniken unterstützen, wobei die Länder die Hälfte und die gesetzlichen Krankenkassen die andere Hälfte tragen sollen. Es wird erwartet, dass die Krankenkassen die Beiträge erhöhen werden, um ihren Anteil von 25 Milliarden Euro für den Fonds aufzubringen.
Andreas Storm äußerte Kritik an der geplanten Umverteilungslast, die hauptsächlich von den gesetzlich Versicherten getragen werde, während Beamte und Privatversicherte davon ausgenommen seien. Diese Praxis wird als klassische „Umverteilung von unten nach oben“ bezeichnet und als verfassungsrechtlich nicht haltbar betrachtet. Die Krankenhausreform soll noch in diesem Jahr von der Regierung beschlossen werden.