
Am 5. Juni 2025 äußerten die Regierungschefs von Bayern, Baden-Württemberg und Bremen in einer gemeinsamen Stellungnahme die Dringlichkeit, mehr in die Raumfahrt zu investieren. Die Politiker Markus Söder, Winfried Kretschmann und Andreas Bovenschulte betonten die Raumfahrt als einen Schlüsselbereich für Innovation, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität. In Anbetracht globaler Entwicklungen machen sie auf die zentrale Bedeutung der Raumfahrt für die Sicherheit Europas aufmerksam.
Kretschmann warnte eindringlich vor einer wachsenden Abhängigkeit von privaten Unternehmen wie SpaceX. Diese Abhängigkeit könnte die europäische Verteidigungsfähigkeit gefährden. Auch die Besorgnis über die geplanten Budgetkürzungen der NASA wurde laut, die laut seiner Einschätzung negative Auswirkungen auf die europäische Raumfahrt haben könnten. Insbesondere die Stadt Bremen, die aufgrund ihrer bestehenden Kooperationen mit der NASA betroffen sein könnte, ist in Sorge.
Reaktionen auf die Budgetkürzungen der NASA
Die Kürzungen in Höhe von 6 Milliarden Dollar, die das Weiße Haus als „Wiederbelebung für die Raumfahrt“ beschreibt, sorgen international für Schock. Die wissenschaftliche Gemeinschaft fordert ein Umdenken. Josef Aschbacher, der Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), hat die NASA über die Konsequenzen dieser Maßnahmen informiert und führt derzeit Beratungen über gemeinsame Projekte. Er betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit in der Raumfahrt und verweist darauf, dass der Haushaltsantrag nur der Beginn des Bewilligungsverfahrens im US-Kongress sei.
Aschbacher erklärte, dass das letzte Wort hierbei noch nicht gesprochen sei. Die ESA plant, bei ihrer Ratstagung im Juni eine umfassende Bewertung möglicher Maßnahmen und Alternativszenarien für die betroffenen Programme vorzunehmen. Bis Ende des Jahres wird zudem eine Ratstagung auf Ministerebene stattfinden, um das Potenzial Europas in der Raumfahrt zu erweitern.
Mit der gemeinsam geäußerten Forderung nach einer stärkeren europäischen Raumfahrtbehörde und neuen Kooperationen möchten Kretschmann, Söder und Bovenschulte sicherstellen, dass Europa auch in Zukunft eine relevante Rolle in der weltweiten Raumfahrt einnimmt. Söder thematisierte, dass eine geschwächte NASA seine Vorstellungen über die Zukunft der Raumfahrt in Frage stellen würde, während Bovenschulte die möglichen negativen Effekte der Budgetkürzungen auf Bremen unterstrich.
Die Entwicklungen in der Raumfahrt, insbesondere die Beziehung zwischen ESA und NASA, bleiben somit ein zentrales Thema für die beteiligten Länder, die sich für Investitionen und eine unabhängige europäische Raumfahrt stark machen.
Für weitere Informationen können die Berichte von Deutschlandfunk und Grenzwissenschaft Aktuell konsultiert werden.