Finanzen

Krisen an der Börse: So sichern Sie Ihr Vermögen in Bärenmärkten!

Der Aktienmarkt ist in den letzten Wochen durch verschiedene Krisen stark unter Druck geraten. Historische Ereignisse wie der Vietnamkrieg, die Ölkrise oder der Corona-Crash zeigen, dass solche Krisen oft zu Bärenmärkten führen, in denen Aktienkurse über einen längeren Zeitraum sinken. Dies berichtet die NZZ.

Ein Bärenmarkt beginnt, wenn die Kurse um mehr als 20 % im Vergleich zum letzten Höchststand sinken. Beispielsweise fiel der S&P 500 am 2. April auf 4982 Punkte, was einem Rückgang von rund 19 % im Vergleich zum Rekordhoch von 6144 Punkten am 19. Februar entsprach. Am Freitagabend notierte der Index bei 5868 Punkten, was bedeutet, dass er nur noch knapp im Minus seit Jahresbeginn lag.

Geschichte der Bärenmärkte

In den USA gab es seit 1945 zwölf Bärenmärkte, in denen der S&P 500 mehr als 20 % verlor. Wichtige Beispiele sind die Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg, die Ölkrise von 1973/74, der Schwarze Montag 1987, die Dotcom-Blase, die Finanzkrise sowie der Corona-Crash 2020. Historische Daten zeigen, dass die Erholungszeiten der Märkte unterschiedlich lang sind. Anleger waren oft bereits nach einem Jahr im Plus, mit Ausnahme der Ölkrise, der Dotcom-Blase und der Finanzkrise.

Langfristig haben Anleger, die während eines Bärenmarktes investierten, in der Regel positive Renditen erzielt. Fünf Jahre nach einem Einstieg in einen Bärenmarkt verzeichneten Anleger meist Gewinne – mit der Ausnahme des Vietnamkriegs, der mit einem Verlust von 11,3 % endete. Langfristige Renditen von Aktien weltweit lagen von 1900 bis 2024 nach Abzug der Inflation bei durchschnittlich 5,2 % pro Jahr, während globale Obligationen nur 1,7 % und US-Geldmarktpapiere 0,5 % jährlich erzielten.

Strategien für Anleger in Krisenzeiten

Angesichts der aktuellen Marktentwicklung rät die NZZ, in Krisenzeiten nicht in Schockstarre zu verfallen. Anleger sollten regelmäßige Investitionen in festen Beträgen beibehalten und sich nicht von kurzfristigen Marktbewegungen verunsichern lassen. Langfristig orientierte Investitionen bleiben wichtig, um Vermögen aufzubauen.

Zusätzlich gibt es Sektoren, die als krisenfest gelten, wie Unternehmen für Grundnahrungsmittel, Pharma-Aktien und Öl-Aktien. Diese Aktien zeichnen sich durch eine geringere Volatilität aus. Value-Investing ist eine Strategie, die in Bärenmarkt-Phasen vorteilhaft sein kann, da es auf günstig bewertete Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen abzielt, die regelmäßig Dividenden zahlen.

Um das Portfolio abzusichern und Risiken zu minimieren, ziehen viele Anleger außerdem sichere Anlagen wie Staatsanleihen mit hohem Credit Rating vor. Unkorrelierte Basiswerte, beispielsweise Rohstoffe wie Gold, befinden sich ebenfalls im Fokus der Investoren. Der Kauf von Verkaufsoptionen (Puts) kann ebenfalls als Hedging-Strategie eingesetzt werden, um vor Preisfällen zu schützen.

Leerverkäufe sind eine weitere Möglichkeit, die von professionellen Anlegern genutzt wird, um von sinkenden Preisen zu profitieren. Hierbei verkaufen Anleger Wertpapiere, die sie nicht besitzen, und spekulieren darauf, dass die Preise fallen. Aufgrund der hohen Risiken, die mit dieser Strategie verbunden sind, sollten Privatanleger vorsichtig sein und gegebenenfalls Alternativen wie Optionen in Betracht ziehen.

Insgesamt zeigt sich, dass Anleger auch in Krisenzeiten mit dem richtigen Ansatz und einer soliden Strategie potenziell positive Ergebnisse erzielen können. Die Herausforderungen des Marktes sind Teil des Spiels, und ein langfristiger Blick auf Investitionen ist unerlässlich.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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