Der Kronberger Kreis, bestehend aus ordnungspolitisch orientierten Ökonomen, hat in einer Studie die neue Industriestrategie des Bundeswirtschaftsministeriums scharf kritisiert. Besonders im Fokus steht die bemängelte Widersprüchlichkeit der Wirtschaftspolitik, die einerseits die Energiepreise erhöht, um dem Klimaschutz gerecht zu werden, andererseits aber notwendige Anpassungen in der Industriestruktur behindert. Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, betonte vor Journalisten die Unlogik in der Vorgehensweise: „Es ist nicht zielführend, die Energie zu verteuern und dann sich vor dem Strukturwandel zu verschließen.“
Ein spezieller Kritikpunkt des Kronberger Kreises richtet sich gegen den geplanten Industriestrompreis, den Wirtschaftsminister Robert Habeck einführen möchte, um energieintensive Industrieunternehmen temporär in der Klimatransformation zu unterstützen. Die Ökonomen des Kronberger Kreises sehen darin keine effektive Maßnahme, um den notwendigen Strukturwandel in der Industrie voranzutreiben.
Die Diskrepanz zwischen erhöhten Energiepreisen aus Klimaschutzgründen und gleichzeitig fehlenden Anreizen für eine strukturelle Anpassung der Industrie sorgt für Unverständnis innerhalb des Kronberger Kreises. Die Forderung nach einer kohärenten und zielgerichteten Wirtschaftspolitik, die sowohl ökologische Nachhaltigkeit als auch strukturelle Veränderungen in der Industrie fördert, steht im Zentrum der Kritik an der aktuellen Vorgehensweise des Bundeswirtschaftsministeriums.
Insgesamt zeigt die Studie des Kronberger Kreises, dass eine widersprüchliche Wirtschaftspolitik, wie sie aktuell verfolgt wird, langfristig nicht den angestrebten Zielen in Bezug auf Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung gerecht wird. Es wird deutlich, dass eine kohärente Strategie, die alle relevanten Aspekte berücksichtigt, notwendig ist, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern.