
Die Unterstützung in Schadenfällen spielt eine zentrale Rolle für Versicherungsmakler und Mehrfachvertreter, wie eine aktuelle Umfrage der Zeitschrift Asscompact zeigt. Bei dieser Erhebung wurden 302 Fachleute befragt, die in der Branche aktiv sind. Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 57 Jahren, während sie im Schnitt auf 29 Jahre Erfahrung im Finanzdienstleistungsbereich zurückblicken. Der mittlere Jahresumsatz der Makler beträgt 269.000 Euro, was die wirtschaftliche Bedeutung dieser Branche unterstreicht. Die Befragung zeigt auch, dass Privatkunden-Schadenversicherungen 23 % des Geschäftes ausmachen, während Kfz- und gewerbliche Schaden-/Unfallversicherungen jeweils 14 % beisteuern.
Eine zentrale Erkenntnis der Umfrage ist, dass 82 % der Makler die Begleitung ihrer Kunden bei Schäden als ihre Verantwortung wahrnehmen. Im Gegensatz dazu glauben lediglich 10 % der Befragten, dass die Versicherer allein für die Regulierung von Schäden zuständig sind. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die Schadenregulierung von 70 % der Makler als gemeinsame Aufgabe von Vermittler und Versicherer angesehen wird.
Reaktionszeiten und Herausforderungen
Die Reaktionszeiten der Versicherer variieren stark. So erfolgen 10 % der Bearbeitungen von Kfz-Schäden binnen 24 Stunden, wobei die häufigste Reaktionszeit zwischen 1 und 3 Tagen liegt. Alarmierend ist, dass 39 % der Kfz-Schäden erst nach mehr als 3 Tagen bearbeitet werden. Bei Wohngebäude-Schäden reagieren 37 % der Versicherer sogar erst nach mehr als einer Woche. Diese langen Wartezeiten führen zu einer steigenden Unzufriedenheit unter den Maklern, insbesondere wenn diese mehr als eine Woche auf eine Antwort warten müssen. Größte Defizite sehen die Makler in den Bereichen Reaktionszeiten und Erreichbarkeit der Ansprechpartner.
Die Fachkompetenz und die Einfachheit des Schadenprozesses werden hingegen besser bewertet. Auch wird deutlich, dass Schnelligkeit und Übersichtlichkeit für die Makler von großer Bedeutung sind. Eine überwältigende Mehrheit von 94 % bevorzugt die Kommunikation mit Versicherern über E-Mail. Zudem wünschen sich 77 % der Makler, über die Korrespondenz des Versicherers mit dem Kunden informiert zu werden.
Unterstützung der Kunden im Schadenfall
Die Unterstützung der Kunden im Schadenfall wird als essenziell betrachtet, da viele Versicherungsnehmer oft emotional betroffen und überfordert sind. In solchen Situationen müssen sich sowohl Versicherer als auch Makler bewähren. Versicherungsnehmer können oft die zugesicherten Leistungen nicht im Voraus beurteilen, und erst im Schadenfall zeigt sich, ob das Vertrauen in die gewählte Versicherung gerechtfertigt ist. Daher ist es für Makler entscheidend, ihre Kunden mit Fachkompetenz und umfangreicher Berufserfahrung zur Seite zu stehen, um unsichere Situationen zu entschärfen.
Insgesamt ist die Versicherungsbranche in Deutschland eine der umsatzstärksten Branchen, die aufgrund ihres komplexen Charakters oft als vertriebsintensive Produkte betrachtet wird. Die Umfrage von Asscompact zeigt zudem, dass 39 % der Makler ihren Kunden auch zur Verhütung zukünftiger Schäden beraten und 33 % durch Netzwerke an Fachbetrieben helfen können. Die Einholung von Feedback zur Kundenzufriedenheit mit der Schadenbearbeitung und -regulierung, die jeweils von 43 % und 56 % der Makler erhoben wird, verdeutlicht zudem, dass die Ansprüche an die Branche stetig steigen. Im Schadensfall zählt Schnelligkeit – sowohl in der Bearbeitung als auch in der Kommunikation.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen der Branche sowohl für Antragsteller als auch für Vermittler beträchtlich sind. Die Qualität der Schadenregulierung und die Reaktionszeiten der Versicherer werden dabei von den Maklern als entscheidend erachtet.Versicherungsmagazin und Kanzlei Michaelis beleuchten diese Aspekte ausführlich.