Finanzen

Menrad meldet Insolvenz an: 100 Arbeitsplätze in Schwäbisch Gmünd betroffen!

Der traditionsreiche Brillenhersteller Menrad hat Insolvenz angemeldet und verliert dabei 100 von insgesamt circa 250 Arbeitsplätzen am deutschen Stammsitz in Schwäbisch Gmünd. Die Insolvenzmeldung wurde am 31. März 2025 beim zuständigen Amtsgericht in Aalen eingereicht. Das Unternehmen, welches seit seiner Gründung im Jahr 1896 in vierter Generation von Eberhard und Hermann Müller-Menrad geleitet wird, sieht sich vor allem mit Liquiditätsproblemen und einer rückläufigen Auftrags- sowie Umsatzentwicklung konfrontiert, die in einem schwierigen Marktumfeld entstanden sind. T-Online berichtet, dass die Arbeitsplätze vor allem in den Bereichen Herstellung, Vermarktung und Vertrieb wegfallen werden.

Bisher wurden die Gehälter der Mitarbeiter für März, April und Mai 2025 durch Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Ab Ende Mai wird Menrad jedoch nicht mehr in der Lage sein, die Gehälter selbst zu tragen. Insolvenzverwalter Florian Zistler von der Anwaltskanzlei PLUTA hat bereits darauf hingewiesen, dass die Finanzierungslücke zu groß ist, um den Betrieb fortzuführen. Merkur verweist darauf, dass neben den 100 betroffenen Mitarbeitern am Standort Schwäbisch Gmünd insgesamt rund 115 Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen sind.

Standorte und Perspektiven

Menrad plant die Schließung des Standorts Schwäbisch Gmünd, während der Standort in München, der für Produktdesign und Marketing zuständig ist, vorerst unberührt bleibt. Zistler und die Geschäftsführung haben bereits erste Gespräche mit potenziellen Investoren in die Wege geleitet, um eine Übernahme der Marke zu prüfen und die Erhaltung sowie Stabilisierung des Unternehmens als Ziel zu verfolgen.

Obwohl die Situation angespannt ist, gibt es positive Signale aus den Gesprächen zur Übernahme der Marke, die Hoffnung auf eine mögliche Rettung des Unternehmens und der verbliebenen Arbeitsplätze wecken. Auch ist anzumerken, dass etwa 80 Mitarbeiter im Ausland, die für den Vertrieb zuständig sind, nicht von der Insolvenz betroffen sind.

In Anbetracht der 130-jährigen Geschichte von Menrad bleibt die Branche gespannt, ob und in welcher Form sich das Unternehmen in Zukunft neu positionieren kann, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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