
Im vergangenen Jahr haben Schäden durch Naturgewalten die Versicherungen in Deutschland erneut mit extrem hohen Kosten belastet. Laut MDR belaufen sich die Schäden in der Sach- und Kfz-Versicherung auf etwa 5,7 Milliarden Euro. Diese Summe wurde insbesondere durch die schweren Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg, die mehr als die Hälfte der Schäden verursachten, in die Höhe getrieben.
Jörg Asmussen, der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), wies darauf hin, dass die versicherten Schäden durch Starkregen und Überschwemmungen bei rund 2,6 Milliarden Euro liegen, was etwa eine Milliarde Euro über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Im Gegensatz dazu waren die Schäden durch Sturm und Hagel im letzteren Jahr geringer.
Regionale Auswirkungen der Naturgewalten
In den einzelnen Bundesländern sind die finanziellen Belastungen durch Naturgewalten ebenfalls signifikant. In Sachsen wurden versicherte Schäden in Höhe von 166 Millionen Euro gemeldet. Sachsen-Anhalt und Thüringen folgten mit 72 Millionen bzw. 106 Millionen Euro. Diese Zahlen zeigen eine fast doppelte Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren.
Die bisherigen Schadenszahlen zeigen, dass das gesamte Ausmaß der Elementarschäden noch höher sein könnte, da viele Schäden nicht versichert sind. Dies führt Asmussen zu der Forderung, dass die neue Bundesregierung die Klimafolgen-Anpassung als Priorität betrachten sollte.
Klimawandel und zukünftige Risiken
Der GDV warnte zudem in einem umfassenden Bericht, dass der Klimawandel weltweit zu einer Zunahme von Naturkatastrophen führt, wovon auch Deutschland betroffen ist. Laut GDV könnten die Schäden durch Klimawandelfolgen bis 2050 mindestens verdoppelt werden. Besonders betont wurde die Wassersensibilität von Infrastruktur, Gebäuden und Städten, was auf eine unzureichende gesellschaftliche Vorbereitung auf die häufigeren Hochwasserereignisse hinweist.
Asmussen fordert mutige Maßnahmen zur Anpassung an die neuen Klimabedingungen und ein Naturgefahren-Gesamtkonzept. Dieses Konzept sollte nicht nur Versicherungslösungen beinhalten, sondern auch präventive Maßnahmen umfassen, um zukünftige Risiken umfassend zu managen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Notwendigkeit zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassung an dessen Folgen in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein wird. Der Naturgefahrenreport des GDV bietet jährlich eine umfassende Datensammlung zu den Schäden durch Naturgefahren und unterstützt die Forschung in diesem wichtigen Bereich.