Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Flaute, und laut einem Ökonomen werden in Zukunft Phasen mit schrumpfender Wirtschaft häufiger auftreten. Prognosen des Internationalen Währungsfonds deuten darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Jahr 2024 lediglich 0,2 Prozent betragen wird, mit einer etwas optimistischeren Schätzung von 1,3 Prozent im Jahr 2025. Langfristig deutet jedoch wenig auf ein starkes Wachstum hin.
Der Leiter der Konjunkturforschung beim Ifo-Institut, Timo Wollmershäuser, warnte vor einer neuen Normalität in Deutschland, in der niedriges Wachstum zur Regel wird. Voraussichtlich werden Unternehmen und Verbraucher sich darauf einstellen müssen, dass Phasen wirtschaftlicher Schwäche häufig auftreten. Trotz dieser düsteren Prognose zeigt sich kurzfristig eine gewisse Erholungstendenz, wobei das Risiko einer Rezession abnimmt.
Eine potenzielle Erholung der deutschen Wirtschaft wird auch durch den zunehmenden Welthandel unterstützt, von dem deutsche Unternehmen profitieren könnten. Allerdings bleibt der Nahost-Konflikt eine potenzielle Bedrohung, insbesondere durch mögliche Auswirkungen auf den Rohölpreis und die weltweiten Handelsrouten.
Im Hinblick auf den privaten Konsum sieht Wollmershäuser zwar ein Potenzial für Steigerungen durch höhere Löhne und niedrigere Inflation, jedoch kann die politische Unsicherheit in Deutschland zu Zurückhaltung beim Konsum führen. Die unvorhersehbare Politik der Bundesregierung schürt Verunsicherung bei Verbrauchern und führt zu einem „Vorsichtssparen“, das das Wirtschaftswachstum durch den privaten Konsum beeinträchtigen könnte, sollten klare Linien und Vertrauen seitens der Regierung nicht geschaffen werden.