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Pfandbriefbank: Gewinnbeteiligung trotz Herausforderungen am Markt!

Die Deutsche Pfandbriefbank, einst ein solider Dividendenwert am deutschen Aktienmarkt, hat am 8. Juni 2025 unangenehme Neuigkeiten für ihre Investoren: Die Hauptversammlung hat eine Auszahlung der Dividende gestrichen. Laut FAZ wurde die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 nicht gezahlt, nachdem sie im Jahr 2022 bereits von 1,18 Euro auf 95 Cent gesenkt wurde. Die aktuelle Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2024 wurde jedoch mit 0,15 Euro je Aktie genehmigt, was einer Rendite von 2,7 Prozent entspricht.

Die Aktie notiert heute ex-Dividende. Der Kurs weist zwar einen geringen Abschlag auf, liegt dennoch im Plus, was auf eine gewisse Marktstabilität hinweist. Diese positive Notiz kommt trotz der vergangenen Turbulenzen, die die Pfandbriefbank, insbesondere in den USA, belasten. Vor zwei Jahren sorgten Schwierigkeiten am amerikanischen Büroimmobilienmarkt für eine steigende Anzahl an Rückstellungen für faule Kredite, die im Jahr 2023 auf 212 Millionen Euro kletterten – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 44 Millionen Euro im Vorjahr.

Restrukturierung und Marktentwicklung

Die Pfandbriefbank befindet sich derzeit in einer Restrukturierung. CEO Kay Wolf hat angekündigt, dass die Rückstellungen für faule Kredite auch künftig hoch bleiben, wenn auch mit einer moderaten Entwicklung in Europa im Vergleich zu den USA, wo ein Preisrückgang bei Gewerbeimmobilien erwartet wird. Die Risiken, die aus dem US-Geschäft und Projektfinanzierungen in Europa resultieren, sind weiterhin präsent. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand auch die Notwendigkeit eines Bedarfs an Abschreibungen im Gewerbeimmobilien-Portfolio betont. Trotzdem rechnet die Pfandbriefbank mit einer leichten Entspannung am Immobilienmarkt im Jahr 2024.

Ein weiteres Zeichen für die Unsicherheit ist, dass die Pfandbriefbank ins Visier von Leerverkäufern geriet, die auf einen Kursverfall der Aktie setzen. Dennoch unterstreicht Wolf die solide Kapital- und Liquiditätsausstattung des Unternehmens, was positiv für die zukünftigen Entwicklungschancen ist.

Zukunftsausblick und Investitionsstrategie

Vor dem Hintergrund dieser Lage wird das Neugeschäftsvolumen für 2024 auf etwa 6 bis 7 Milliarden Euro geschätzt, geringfügig gesenkt im Vergleich zu den 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2023. Der Gesamtbestand an Finanzierungen soll leicht auf 30 bis 31 Milliarden Euro zurückgehen. Die Mehrheit der Investoren zeigt sich jedoch optimistisch hinsichtlich einer Steigerung der Investitionstätigkeit in diesem Jahr, mit dem ersten Closing eines Immobilienfinanzierungsfonds für institutionelle Investoren, was als positives Signal gewertet wird.

Der Turnaround bei der Pfandbriefbank ist im Gange, jedoch zeigt sich eine positive Dynamik am Markt für Gewerbeimmobilien noch nicht spürbar. Mit einem Stopp bei 4,50 Euro bleibt die Aktie als Halteposition aktuell.

Die Aktionär verweist darauf, dass die dividentenausfallenden Jahre in der Finanzierungsgeschichte der Bank seit dem Börsengang 2016 eines der schlechtesten darstellen, abgesehen von den notorischen Schwierigkeiten während der Pandemie im Jahr 2020. Die kommenden Jahre könnten jedoch, so hoffen Experten, durch operative Verbesserungen auch wieder eine höhere Dividende ermöglichen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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