
Am 1. Juni 2025 plant die Merz-Regierung eine umfassende Pflichtversicherung für Hausbesitzer, um sich gegen Klimaschäden abzusichern. Laut dem Merkur ist im Koalitionsvertrag festgelegt, dass Elementarschutzversicherungen künftig für alle Eigentümer von Immobilien verpflichtend sein sollen. Dieses Gesetz soll noch innerhalb der aktuellen Legislaturperiode eingeführt werden.
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig hebt die Notwendigkeit eines breiten Versicherungsschutzes gegen Naturkatastrophen hervor. Insbesondere die Hochwasserschäden in Süddeutschland haben die Dringlichkeit des Gesetzes untermauert. Im Juni 2024 verursachten Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg Schäden in Höhe von 4,1 Milliarden Euro, von denen etwa die Hälfte nicht versichert war.
Schutzmaßnahmen und Prävention
Der GDV hat zudem ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgeschlagen, das über eine bloße Pflichtversicherung hinausgeht. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen betont, dass klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren als oberste Priorität definiert werden sollte. Präventive Ansätze sollten in die Landesbauordnungen integriert werden, um künftige Milliardenschäden bei Hochwassern zu vermeiden. Es wird seit Jahren intensiv über eine bundesweite Pflichtversicherung diskutiert, besonders nach den verheerenden Fluten im Ahrtal im Sommer 2021.
Zukunftsorientierte Ansätze
Asmussen warnt vor überzogenen Erwartungen an eine Pflichtversicherung, die keinen Hochwasserschaden verhindern kann. Sein Vorschlag umfasst eine verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilung bei Baugenehmigungen, Baustopps in Überschwemmungsgebieten und Maßnahmen zur Entsiegelung von Flächen. Ein bundesweites Naturgefahrenportal soll die Transparenz über Risiken erhöhen und die Bevölkerung besser informieren.
Um den steigenden Risiken durch den Klimawandel zu begegnen, fordert der GDV eine staatliche Rückversicherung, um die Kostenrisiken für private Versicherungsunternehmen zu reduzieren und deren Prämien stabil zu halten. Die Versicherungswirtschaft sieht in der Pflichtversicherung einen Schritt in die richtige Richtung, betont jedoch, dass umfassender Naturgefahrenschutz notwendig ist, um langfristige Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu schaffen.
Die geplante gesetzliche Regelung und die Vorschläge des GDV bieten Ansatzpunkte für eine umfassendere Strategie zur Vermeidung von Klimaschäden und zur Förderung eines nachhaltigeren Bauens in Deutschland. GDV unterstützt die Strategie, um die Resilienz der Gesellschaft gegenüber extremen Wetterereignissen zu erhöhen.