
In Hohenstücken stehen die Mieter vor großen Herausforderungen. Die Wohnungsbaugesellschaft WBG saniert derzeit einen Plattenbau in der Friedrich-Grasow-Straße, was dazu führt, dass die Bewohner ohne Heizung und Wasser auskommen müssen. Die Temperaturen in den Wohnungen fallen auf unangenehme 16 Grad, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Um zumindest grundlegende hygienische Bedürfnisse zu decken, hat die WBG Duschkabinen im Hof bereitgestellt. Ein zusätzlicher Wermutstropfen: Die versprochenen Ersatzheizer blieben wegen eines krankheitsbedingten Ausfalls aus. Die WBG entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und steht in Kontakt mit den Betroffenen, um die Situation zu verbessern.
Ebenfalls in der Region wird ein Wohn- und Geschäftshaus in der Hauptstraße 15, Brandenburg an der Havel, zum Verkauf angeboten. Diese Immobilie hat eine bewegte Geschichte, war einst ein Kostümverleih unter der Leitung von Roswitha Seidel, einer bekannten Persönlichkeit in der Gegend. Das Gebäude ist stark renovierungsbedürftig, und falls kein Käufer gefunden wird, besteht die Möglichkeit, die Ladenfläche im Erdgeschoss zu vermieten.
Innovative Sanierungskonzepte
Parallel zum Geschehen in Hohenstücken gibt es in Ludwigsfelde interessante Entwicklungen im Bereich der Plattenbausanierung. Hier wird einer der ersten WBS 70-Plattenbauten in Deutschland seriell saniert. Dieses Projekt könnte als Modell für die Sanierung weiterer Plattenbauten in Deutschland und Osteuropa dienen. Der Gebäuderiegel in der Albert-Schweitzer-Straße ist beachtliche 102 Meter lang und fünfgeschossig. Es kommen 228 vorgefertigte Holzfassadenelemente zum Einsatz, die mit Wärmedämmung, dreifach verglasten Fenstern und einer modernen Faserzement-Oberfläche ausgestattet sind.
Die Sanierungsarbeiten, die bis April 2025 andauern, erfolgen unter der Auflage, dass die 82 Mietparteien während der gesamten Dauer in ihren Wohnungen verbleiben können. Die kommunale Wohnungsgesellschaft „Märkische Heimat“ investiert rund 6,7 Millionen Euro in dieses zukunftsweisende Projekt. Interessanterweise ist das Gebäude aktuell an das öffentliche Fernwärmenetz angeschlossen, welches derzeit auf fossile Energieträger angewiesen ist. Mit der Installation einer 82 kWp starken Photovoltaikanlage wird jedoch der Weg in eine nachhaltigere Zukunft geebnet: Diese erzeugt 17,9 kWh grünen Strom pro Quadratmeter Wohnfläche und speist den überschüssigen Strom ins öffentliche Netz ein. So sollen die CO2-Emissionen der Fernwärmeversorgung um 50 Prozent reduziert werden.
Regionaler Fokus auf Kultur und Freizeit
Kreative Initiativen bereichern ebenso das lokale Leben. Alena Kalinina bietet Ballondekoration für Feiern an und schafft besondere Momente mit ihren Kreationen aus biologisch abbaubaren Naturlatex-Ballons. Ihre Inspiration schöpft sie aus ihren Wurzeln in der Ukraine und Russland. Zudem steht das Haus der Begegnung unter neuer Leitung: Tanja Wichert plant, das Angebot durch neue Projekte, Kurse und Ausstellungen zu erweitern – darunter auch eine Ausstellung des Malers Clark Yao. Diese Veränderungen zielen darauf ab, auch Berufstätigen attraktive Angebote zu machen und die Vernetzung mit bestehenden Kultur- und Bildungseinrichtungen zu fördern.
Des Weiteren zieht ein arabischer Imbiss mit dem Namen „Kultur bei Racha und Roger“ in Bad Belzig in neue Räumlichkeiten um, die zuvor von einem Lila-Bäcker genutzt wurden. Geplant sind Speisen, Getränke sowie eine Kleinkunstbühne, mit einer Eröffnung im Juni, wobei derzeit noch Arbeiten vor Ort ausgeführt werden. Die Geschäftsaufgabe des aktuellen Ladens bot die Chance für diesen Neuanfang.
Die Entwicklungen in Hohenstücken und Ludwigsfelde zeigen, dass sowohl die Sanierung von Wohnraum als auch die Gestaltung des kulturellen Lebens in der Region einen hohen Stellenwert einnehmen. Die Projekte verdeutlichen, dass der Fortschritt nicht nur in der Sanierung von Bestandsbauten, sondern auch in der Stärkung des Gemeinschaftslebens fortschreitet.