Verbraucherschutz

Postbank-Kunden in Berlin und Brandenburg klagen über IT-Probleme – ein Finanzexperte äußert sich besorgt.

Gemäß einem Bericht von www.rbb24.de klagen zahlreiche Kunden der Postbank in Berlin und Brandenburg über IT-Probleme. Seit Anfang des Jahres häufen sich die Beschwerden über falsche Überweisungen, fehlerhafte Abbuchungen und gesperrte Konten. Trotz anderslautender Darstellung der Postbank reißt der Ärger nach der Umstellung auf ein neues IT-System nicht ab.

Die Verbraucherzentralen in Berlin und Brandenburg erhalten immer noch viele Beschwerden von frustrierten Kontoinhabern. Auch der rbb hat vermehrt Zuschaueranfragen erhalten, die ihren Ärger über die Postbank äußern. Die Kunden kritisieren die Bank für extrem lange Bearbeitungszeiten, mangelnde Kommunikation und Nicht-Erreichbarkeit. Es gab Fälle, in denen Kunden 36 Tage lang keinen Zugriff auf ihr Konto hatten und in einem anderen Fall sogar fast ein halbes Jahr lang.

Die Probleme begannen, als die Postbank Anfang des Jahres die Daten von zwölf Millionen Kunden in das Computersystem ihrer Muttergesellschaft Deutsche Bank integrierte. Das Management der Bank begründete dies mit dem Ziel, Kosten zu sparen und einen besseren Service anzubieten.

Der Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen äußerte sich im Verbrauchermagazin Super.Markt kritisch zu der Situation. Er bezeichnete die IT-Probleme als Desaster und betonte die Wichtigkeit des Kundenservice. Eine Bank, bei der man sein Konto nicht erreichen könne, sei nutzlos.

Die Postbank-Kommunikationsabteilung behauptet hingegen, es gebe keine grundlegenden IT-Probleme, sondern nur individuelle Störungen bei einzelnen Kunden. Allerdings gibt die Bank zu, dass es derzeit eine erhöhte Anzahl von Anfragen in Bezug auf IT-Probleme gibt, was zu längeren Bearbeitungszeiten führt.

Die Hotlines der Postbank sind weiterhin überlastet und die technischen Probleme sind noch nicht behoben. Verbraucherschützer haben daher die Bankenaufsicht Bafin eingeschaltet, die einen Sonderbeauftragten zur Überwachung der Abläufe bei der Postbank eingesetzt hat.

Die betroffenen Kunden haben die Möglichkeit, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, um Zugriff auf ihr Geld zu erhalten, oder einfach die Bank zu wechseln, selbst wenn das Konto gesperrt ist. Seit Jahresbeginn haben sich in Brandenburg 60 und in Berlin 70 Kunden bei den Verbraucherzentralen gemeldet. Dies ist jedoch nur „die Spitze des Eisberges“, wie eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Brandenburg betont.

Die IT-Probleme der Postbank sind besonders gravierend, da die Muttergesellschaft Deutsche Bank in den nächsten Jahren bis zu 250 der derzeit noch 550 Zweigstellen der Postbank schließen wird. Dies führt dazu, dass Online-Banking eine immer wichtigere Rolle spielt. Das Vertrauen der Kunden in die Fähigkeiten der Postbank, reibungsloses Online-Banking anzubieten, dürfte jedoch aufgrund der aktuellen Probleme nicht gerade wachsen.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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