Die Postbank plant, ihr Filialnetz erheblich zu reduzieren. Nach einer IT-Panne und gesperrten Konten sorgt die Bank erneut für negative Schlagzeilen. Laut Claudio de Santis, der für das Privatkundengeschäft zuständig ist, steht fest, dass das Filialnetz der Postbank ausgedünnt wird. Die genaue Anzahl der betroffenen Filialen in Bayern ist noch nicht bekannt, aber bundesweit soll das Netzwerk bis Mitte 2026 von rund 550 auf etwa 300 Filialen reduziert werden. Bayern wäre dabei prozentual überdurchschnittlich stark betroffen, da derzeit ein Fünftel der Standorte dort liegt. Das bedeutet, dass es in Bayern nur noch 34 Filialen geben würde, in denen Kunden persönlich betreut werden, sowie 16 Filialen mit ausschließlich Bankdienstleistungen.
Die geplanten Kürzungen betreffen nicht nur die Postbank-Kunden, sondern auch diejenigen, die Postdienstleistungen in den Filialen nutzen möchten. Die Postbank möchte ihr Filialnetz nicht schließen, sondern ein „gestrafftes Filialnetz“ anbieten und sich zu einer „Mobile-First“ Bank entwickeln. Das bedeutet, dass das digitale Angebot ausgeweitet wird und Kunden alle Produkte und Services bequem über ihr Mobiltelefon oder Tablet nutzen können. Dies entspricht dem Verhalten der Kunden, die zunehmend digitale Bankdienstleistungen nutzen. Kunden, die persönliche Beratung vor Ort bevorzugen oder den digitalen Banksektor weniger vertrauen, müssen jedoch in Zukunft längere Wege zu ihrer Bankfiliale auf sich nehmen.
Die geplanten Filialschließungen stoßen auf Kritik, insbesondere von Seiten der Rentner, für die die Postbank, ähnlich wie die ehemalige Deutsche Bundespost, eine wichtige Anlaufstelle ist. Zudem haben auch Kunden der Post in den Filialen der Bank Service erhalten, was nun durch die geplanten Kürzungen wegfallen wird. Die Post muss nun Ersatzangebote in Agenturen, beispielsweise in Lebensmittelgeschäften, schaffen.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Postbank-Filialen in Bayern herrscht derzeit Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft. Laut Verdi Bayern sind über 900 Beschäftigte betroffen und es werden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern geführt, bei denen auch die endgültigen Zahlen und Standorte festgelegt werden sollen. Die Gewerkschaft fordert schnelle Klarheit für die Betroffenen und eine Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen, der bis Ende Januar 2024 gilt.
Die geplanten Filialschließungen haben potenziell Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche. Kunden müssen sich an das neue „Mobile-First“ Konzept der Postbank anpassen und ihre Bankgeschäfte vermehrt digital erledigen. Zudem könnten sich Kunden, die persönliche Beratung wünschen, nach alternativen Banken umsehen, die weiterhin Filialen anbieten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Postbank-Filialen müssen möglicherweise nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten suchen. Die Reduzierung des Filialnetzwerks könnte auch Auswirkungen auf andere Banken haben, die derzeit mit der Postbank kooperieren oder in deren Filialen Serviceleistungen anbieten.
Quelle: Gemäß einem Bericht von BR24 (https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/kahlschlag-bei-der-postbank-viele-filialen-muessen-schliessen,TuqOZZN)
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