Gemäß einem Bericht von www.tagesschau.de, ist der Preis für europäisches Erdgas derzeit so günstig wie zuletzt im Juli vergangenen Jahres. Der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam rutschte unter 26 Euro je Megawattstunde (MWh) und kostete zeitweise 25,82 Euro.
Die Preise für europäisches Erdgas befinden sich derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als einem halben Jahr. Seit Jahresbeginn hat sich der Rohstoff trotz zahlreicher geopolitischer Krisen deutlich verbilligt. Der Preisrückgang wird unter anderem mit der schwachen Konjunktur in der Europäischen Union erklärt, die die Gasnachfrage, auch in Deutschland, bremst.
Auch die jüngsten Angriffe von Huthi-Rebellen auf wichtige Schifffahrtsrouten im Roten Meer haben dem Gaspreis zuletzt keinen größeren Auftrieb verliehen. Rohstoffexperten gehen davon aus, dass die Versorgung in Europa hiervon nicht beeinträchtigt wird.
Ein weiterer Faktor für den niedrigen Gaspreis ist der gesunkene Gasverbrauch in der Industrie, der im letzten Quartal 2023 um 16 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 lag. Auch der Verbrauch von Haushalten und Gewerbetreibenden war 16,7 Prozent niedriger. Dies wird zum Teil auch auf die überdurchschnittlich hohen Temperaturen in den letzten Jahren zurückgeführt.
Ausgehend von diesen Fakten ist zu erwarten, dass der niedrige Gaspreis die Industrie und Verbraucher entlasten könnte. Gleichzeitig könnte die schwache Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen in der Europäischen Union jedoch langfristig eine negative Auswirkung auf die Gasproduzenten und den gesamten Energiemarkt haben. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die geopolitische Situation und die konjunkturellen Rahmenbedingungen weiterentwickeln werden.
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