Wirtschaft

Putin warnt: Russlands Wirtschaft kämpft gegen die Inflation!

Die russische Wirtschaft sieht sich aktuellen Herausforderungen gegenüber, die selbst von der staatlichen Propaganda anerkannt werden. Wladimir Putin äußerte auf einer Jahrespressekonferenz Besorgnis über die hohe Inflation, die er als „alarmierendes Signal“ bezeichnete. Unter den genannten Herausforderungen befinden sich unter anderem eine Überhitzung der Wirtschaft sowie die Notwendigkeit, das Wachstum zu drosseln. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2025 liegt zwischen 2 und 2,25 Prozent und wird als „weiche Landung“ kategorisiert. Laut Putin belasteten die westlichen Sanktionen, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine verhängt wurden, die Wirtschaft erheblich.

Wie Tagesschau berichtete, hat der Rubel in den letzten Monaten an Wert verloren, was teilweise auf neue Sanktionen der USA zurückzuführen ist, die die Gazprom-Bank vom internationalen Geschäft ausschließen. So fiel der Rubelkurs im November 2024 um etwa 15 Prozent gegenüber dem Dollar, was den aktuellen Kurs von 106 Rubel gegenüber einem Dollar bestätigt. Vor dem Angriff auf die Ukraine kostete der Dollar noch 78 Rubel. Diese wirtschaftlichen Probleme werden durch die steigenden inflationsbedingten Kosten, insbesondere zu den Feiertagen, verstärkt.

Wirtschaftliche Belastungen und gesellschaftliche Auswirkungen

Die russische Zentralbank erhöhte die Zinsen auf 23 Prozent, um die Inflation zu bekämpfen, was hohe Kreditkosten für Unternehmer zur Folge hat und die Bevölkerung immer stärker belastet. Rentner berichten von steigenden Preisen und Schwierigkeiten, sich das Nötigste zu leisten. Ein 75-jähriger Rentner, Viktor Markow, sieht den Ukraine-Konflikt als Ursache für die Preisanstiege und bemerkte, dass er sich und seiner Frau den traditionellen „roten Kaviar“ zu Neujahr nicht leisten kann.

Wladimir Putin zeigt trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten keine Bereitschaft, sich aus der Ukraine zurückzuziehen. Auf der Pressekonferenz äußerte er, dass es keine Bedingungen für Verhandlungen mit der Ukraine gebe und forderte, die Vereinbarung von Istanbul als Grundlage für einen Friedensvertrag zu nutzen. Diese Vereinbarung beinhaltete jedoch Bedingungen, die für die Ukraine inakzeptabel waren. In der Diskussion über die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes bemerkte Alexander Gabuev vom Carnegie Russia Eurasia Center, dass sich die Situation in Russland immer weiter verschlechtert.

Zusätzlich kommt es aufgrund der hohen Militärausgaben, die bereits 21 Prozent des Staatshaushalts ausmachten und für 2023 auf 29 Prozent angehoben werden sollen, zu erheblichen finanziellen Belastungen. Die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft sind gesunken: Der Preis für Öl fiel von 80 Dollar pro Barrel im Jahr 2022 auf geschätzte 63,40 Dollar im Jahr 2023.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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