Gemäß einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung haben die großen amerikanischen Tech-Konzerne Microsoft, Google, Amazon und Meta (ehemals Facebook) in ihren Quartalszahlen einen starken Fokus auf das Wachstum in der Cloud-Sparte gelegt. Besonders Microsoft konnte von der steigenden Nachfrage nach Cloud-Angeboten für künstliche Intelligenz (KI) profitieren. Zudem glänzte Meta mit einem stark wachsenden Werbegeschäft. Die Auswirkungen des KI-Booms auf die Bilanzen der Tech-Konzerne waren jedoch noch nicht so stark spürbar, wie erwartet. Neue KI-Produkte wurden zwar vorgestellt, waren aber im abgelaufenen Quartal noch nicht für alle Nutzer verfügbar. Zudem bleibt unklar, wie die KI-Anwendungen genau monetarisiert werden sollen.
Microsoft hat in diesem Bereich eine führende Rolle eingenommen, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Chat-GPT-Betreiber Open AI. Das Unternehmen wird im November den „Microsoft 365 Copilot“, einen KI-Assistenten für Outlook, Word, Powerpoint und Teams, einführen. Microsoft hofft, dass Unternehmen bereit sind, monatlich 30 Dollar pro Nutzer für diesen Service zu zahlen. Die Werbeeinnahmen von Microsoft sind in den Segmenten Suche und News um 10 Prozent gestiegen. Google geht bei der Implementierung von KI-Anwendungen defensiver vor und geht vorsichtig vor, während Meta neue KI-Chatbots einführen wird. Im Cloud-Geschäft ist Microsoft führend, sein Cloud-Geschäft Azure ist im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent gewachsen. Amazon konnte im Cloud-Segment AWS ein Wachstum von 12 Prozent verzeichnen. Google hingegen musste einen Rückschlag hinnehmen, da das Wachstum nur bei 22 Prozent lag. In Bezug auf das Werbegeschäft haben sich Meta und Google erholt. Bei Meta stiegen die Werbeeinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent, bei Google um 10 Prozent. Auch Amazon verzeichnete ein Wachstum von 26 Prozent in seinem Werbegeschäft. Alle vier Unternehmen kündigten an, ihre Investitionen in KI-Infrastruktur im kommenden Jahr zu erhöhen.
Diese Entwicklung hat potenzielle Auswirkungen auf den Markt, die Verbraucher und die Branche. Die zunehmende Nachfrage nach Cloud-Lösungen für KI-Anwendungen bedeutet, dass Unternehmen wie Microsoft und Amazon ihr Cloud-Geschäft weiter ausbauen können. Dies kann zu einem erhöhten Wettbewerb auf dem Markt führen und den Verbrauchern mehr Auswahl und fortschrittlichere KI-Anwendungen bieten. Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Monetarisierung von KI-Produkten, da dies noch unklar ist. Die positiven Entwicklungen im Werbegeschäft zeigen, dass sich die Unternehmen von den negativen Auswirkungen der veränderten Privatsphäre-Einstellungen erholen und effektivere Werbekampagnen anbieten können. Die verstärkten Investitionen in KI deuten darauf hin, dass die Unternehmen langfristig auf den Erfolg von KI setzen und neue innovative Anwendungen entwickeln wollen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie gut diese Anwendungen auf dem Markt angenommen werden und wie sie monetarisiert werden können.
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