
In den warmen Sommermonaten gehört das Rasenmähen zu den regelmäßigen Gartenarbeiten. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wird empfohlen, den Rasen so selten wie möglich zu mähen, um die Biodiversität im eigenen Garten zu fördern. Um die Blühpflanzen und die Artenvielfalt zu erhalten, sollte der Rasen erst gemäht werden, wenn er eine Höhe von 20 Zentimetern erreicht hat.
Ein wichtiger Tipp ist, die höchste Schnitthöhe des Rasenmähers zu verwenden. Damit bleiben mehr Blühpflanzen erhalten, die essenziell für viele Insekten sind. Das zeitversetzte Mähen wird ebenfalls empfohlen, damit die Insekten die Möglichkeit haben, zu fliehen und sich zu schützen.
Flächen für Blühpflanzen belassen
Zur Förderung der Artenvielfalt empfiehlt der BUND, dass immer ein Teil der Wiese blühen sollte. Insbesondere Inseln oder Randstreifen mit Blumen sind wichtig, da sie Lebensräume für zahlreiche Insekten bieten. Intensiv genutzte Flächen können zwar häufiger gemäht werden, jedoch sollte darauf geachtet werden, geschnittenes Gras immer zu entfernen. Dies verhindert Nährstoffansammlungen im Boden und trägt dazu bei, dass der Rasen gesund bleibt.
Selteneres Mähen hat noch einen weiteren Vorteil: Es fördert das Wachstum von Wildkräutern wie Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn. Diese Pflanzen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten dar. Ein dicht gewachsenes Gras bietet zudem Rückzugsorte für Igel, Gartenschläfer und Amphibien und zieht Nützlinge an, die Schädlinge erfolgreich bekämpfen können.
Bodenqualität und Wasserhaushalt
Hohes Gras spielt eine entscheidende Rolle für die Speicherung von Feuchtigkeit im Boden. Wiesen, die weniger regelmäßig gemäht werden, schützen den Boden vor Austrocknung und benötigen dadurch weniger Bewässerung. Die feuchte Erde begünstigt zudem das Wohl von Regenwürmern, Springschwänzen und Asseln, was letztlich die Bodenqualität verbessert.
Immer mehr Gärten setzen auf moderne Technologien wie Mähroboter, die die Gartenarbeit erleichtern sollen. Diese Roboter sind in der Lage, den Rasen regelmäßig zu mähen und halten ihn meist kurz. Allerdings ist Vorsicht geboten, da sie Kleintiere und Insekten nicht als Hindernisse wahrnehmen. Besonders Igel, die instinktiv liegen bleiben, sind oftmals gefährdet und laufen somit Gefahr, schwer verletzt zu werden.
Der Einsatz von Mährobotern sollte daher gut abgewogen werden, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf das tierische Leben im Garten. Tipps für einen insektenfreundlichen Garten sind unter anderem bei Kraut & Rüben erhältlich.
Insgesamt gilt: Ein bewusster Umgang mit dem Rasenmähen kann nicht nur die Pflanzenvielfalt erhöhen, sondern auch ein gesundes Ökosystem im eigenen Garten fördern. Daher gilt, mit Bedacht und Rücksicht auf die Natur zu mähen.