
Die Kanzlei Brandl Talos hat ein wegweisendes Urteil gegen die Burgenland Energie erwirkt, das erhebliche Auswirkungen auf Kleinunternehmen in der Region haben könnte. Wie Extrajournal berichtet, wurde das Urteil am 5. Juni 2025 rechtskräftig, nachdem Burgenland Energie ihre Strompreise für ein burgenländisches Kleinunternehmen massiv erhöht hatte. Diese Preiserhöhung, die auf den Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) beruht, wurde auf die dramatischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg zurückgeführt.
Das Gericht entschied zugunsten des Unternehmens und verpflichtete Burgenland Energie, rund 8.000 Euro Schadenersatz für einen Zeitraum von zehn Monaten zurückzuerstatten. Interessanterweise legte Burgenland Energie gegen das Urteil keine Berufung ein, was seine Rechtskraft bestätigte. Anwalt Patrick Mittlböck von Brandl Talos betont, dass damit ein wichtiges Signal für die mehr als 500.000 Klein- und Mittelbetriebe in Österreich ausgesendet wird, die unbefristete Verträge mit Landesenergieversorgern haben.
Veranstaltungen zur Unterstützung der Kunden
Um die betroffenen Unternehmen bei der Rückforderung überhöhter Strompreise zu unterstützen, kündigte Brandl Talos zwei kostenlose Informationsveranstaltungen im Burgenland an. Diese finden am 1. Juli 2025 in Bernstein und am 2. Juli 2025 in Winden am See statt. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, den Unternehmen Hilfe und Anleitung zu bieten, um mögliche Rückerstattungen vor Ablauf der Frist zu beantragen.
Die Reaktion von Burgenland Energie auf das Urteil fiel jedoch kritisch aus. Das Unternehmen wies die Darstellung von Brandl Talos zurück und betonte, dass es in vier von sechs Verfahren erfolgreich gewesen sei. In einem konkreten Fall habe man sogar zugunsten des Kunden entschieden. Ein weiterer Punkt der Energieversorger war, dass die Kunden in zwei verloren gegangenen Prozessen Kosten in fünfstelliger Höhe erlitten hätten, was die Schwierigkeiten und Unsicherheiten im Streitfall verdeutlicht.
Zusammenfassend verdeutlicht diese Situation die Probleme, mit denen viele Kleinunternehmer in einer Zeit steigender Energiepreise konfrontiert sind. Das Urteil der Kanzlei Brandl Talos könnte als wegweisend angesehen werden, da es die Möglichkeit eröffnet, unrechtmäßige Preisanpassungen anzufechten. Angesichts der anstehenden Informationsveranstaltungen in der Region bleibt abzuwarten, wie viele Unternehmen von diesem Urteil und der damit verbundenen Unterstützung profitieren werden.