
Wer ins Ausland reist, sollte nicht nur an Sehenswürdigkeiten, sondern auch an die Gesundheit denken. Leider unterschätzen viele Reisende das Risiko, im Urlaub krank zu werden oder einen Unfall zu haben. Knochenbrüche oder sogar Herzinfarkte können jeden treffen, unabhängig davon, wo man sich befindet. Die Kosten für medizinische Behandlungen im Ausland können erheblich sein; Krankenhausaufenthalte belaufen sich schnell auf mehrere Tausend Euro, und Rücktransporte nach Deutschland können sogar mehrere Zehntausend Euro kosten. Daher ist eine Reisekrankenversicherung nicht nur empfehlenswert, sondern in vielen Fällen notwendig. [Rheinpfalz] berichtet, dass besonders für Reisen außerhalb Europas eine entsprechende Versicherung unerlässlich ist, während sie für Reisen innerhalb der EU sehr ratsam ist.
Das Gesundheitssystem der gesetzlichen Krankenversicherung ist innerhalb der EU lückenhaft. Reisende, die auf die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) setzen, müssen beachten, dass es in vielen Ländern nicht zu 100 Prozent akzeptiert wird. Die Karte bietet zwar prinzipiellen Schutz, dennoch können zusätzliche Kosten für Behandlungen anfallen. Gesetzlich Versicherte erhalten lediglich Leistungen, die dem Niveau des Reiseverandes entsprechen, jedoch sind Zuzahlungen häufig erforderlich. Auch die elektronische Gesundheitskarte wird nicht überall anerkannt, und Privatärzte rechnen oft nicht darüber ab. Besonders problematisch ist, dass der Rücktransport aus dem Urlaubsland nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten ist.
Kosten und Optionen der Reisekrankenversicherung
Die Preise für Reisekrankenversicherungen sind meist recht günstig. Einzelpersonen können bereits für unter 10 Euro pro Jahr eine Versicherung abschließen, während Familien ab rund 25 Euro pro Jahr gut abgesichert sind. Es lohnt sich, die verschiedenen Tarife zu vergleichen, da es auch spezielle Angebote für Familien gibt. [Verbraucherzentrale] weist darauf hin, dass Reisende auf Selbstbeteiligungen und das Kleingedruckte achten sollten. Dies kann wichtige Ausschlüsse beinhalten, die im Schadensfall zur Kostentragung durch den Reisenden führen können.
- Wichtige Punkte für eine Reisekrankenversicherung:
- Keine Ausschlüsse für Vorerkrankungen.
- Keine Erstattungsobergrenzen für Transport- und Behandlungskosten.
- Rücktransport auch bei medizinisch sinnvollem Grund.
- Weltweiter Schutz und mindestens 5000 Euro für Such- und Bergungskosten.
- Vermeidung von Selbstbeteiligungen.
Reisende sollten auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, eine Reisekrankenversicherung kurzfristig bis zum Tag der Abreise abzuschließen, was jedoch nach Reisebeginn nicht mehr möglich ist. Bei längeren Reisen, die oft mehr als sechs bis acht Wochen dauern, ist ein Langzeit-Auslandskrankenschutz erforderlich. Diese speziellen Policen können teurer sein, bieten jedoch den notwendigen Schutz für ausgedehnte Urlaubsaufenthalte.
Besondere Überlegungen für Reisende mit Vorerkrankungen
Chronisch Kranke sollten sich besonders gut absichern und gegebenenfalls eine Unbedenklichkeitserklärung vom Arzt einholen. Die Wahl des Versicherungsanbieters ist hierbei entscheidend, denn einige Anbieter können strenge Bedingungen aufstellen, die im Ernstfall zu Schwierigkeiten führen können. Verbraucher sollten sich vor teuren Behandlungen im Ausland zudem immer eine Kostenübernahmebestätigung von der Versicherung einholen, um unerwartete finanzielle Belastungen zu vermeiden.
In der Summe ist eine Reisekrankenversicherung eine notwendige Absicherung, die viele Reisende oft vernachlässigen. Die geringen jährlichen Kosten stehen in starkem Verhältnis zu den potenziell hohen Ausgaben, die im Krankheitsfall auf einen zukommen können. Daher sollte jeder Reisende die Notwendigkeit dieser Versicherung nicht unterschätzen und im besten Fall bereits vor der Abreise aktiv werden und verschiedene Optionen vergleichen.