Immer mehr Deutsche entscheiden sich dazu, ihre Rente aufzubessern, indem sie freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Laut aktuellen Daten erreichten diese Sonderzahlungen im Jahr 2022 mit 1,09 Milliarden Euro ein neues Rekordhoch. Diese zusätzlichen Beiträge dienen dazu, die zukünftige Rente zu erhöhen oder einen Anspruch auf spätere Rentenzahlungen aufzubauen. Ein starkes Wachstum dieser Zahlungen wurde in den letzten Jahren verzeichnet, wobei die Summe von 207 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 896 Millionen Euro im Jahr 2023 stieg.
Die Möglichkeit, freiwillige Rentenbeiträge zu leisten, wird von immer mehr Menschen genutzt, die damit eine Alternative zur privaten Altersvorsorge sehen. Matthias W. Birkwald, Rentenexperte der Linken, betonte die steigende Beliebtheit dieser Zahlungen und bezeichnete die Riester-Rente als gescheitert. Er hob hervor, dass das Vertrauen vieler Menschen in die Deutsche Rentenversicherung liegt. Birkwald warnte auch davor, mit Rentengeldern spekulativ am Aktienmarkt zu agieren.
Für diejenigen, die freiwillige Beiträge leisten möchten, gibt es klare Voraussetzungen. In Deutschland lebende Personen, die nicht pflichtversichert sind und mindestens 16 Jahre alt sind, sowie Selbstständige können solche Beiträge leisten. Auch Auslandsdeutsche und Rentner mit einer vorgezogenen Altersvollrente haben diese Möglichkeit. Die Höhe der eingezahlten Beiträge kann individuell zwischen einem Mindest- und Höchstbetrag gewählt werden.
Zusätzlich zur Erhöhung der monatlichen Rente helfen freiwillige Rentenbeiträge dabei, Versicherungslücken zu schließen und die Voraussetzungen für Reha-Leistungen zu erfüllen. Die genaue Höhe der zu erwartenden Rente kann mithilfe von Online-Rechnern ermittelt werden. Wenn die Frist für das Jahr 2023 verpasst wurde, besteht die Möglichkeit, ab dem Jahr 2024 wieder freiwillige Rentenbeiträge zu zahlen.