Die Rentenerhöhung im Sommer 2024 übertrifft die Prognosen, wie das Ministerium für Arbeit und Soziales bekannt gegeben hat. Ab dem 1. Juli 2024 werden Rentner eine Steigerung von 4,57 Prozent erhalten. Dies markiert das dritte Jahr in Folge, in dem die Rentenanpassung über vier Prozent liegt und erstmals seit zwei Jahren über der Inflation liegt. Eine erstmalige bundeseinheitliche Anhebung wird durchgeführt, da der Rentenwert im Osten bereits den West-Wert erreicht hat.
Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil bezeichnete die Rentenerhöhung als positive Entwicklung, die auf robusten Arbeitsmarktbedingungen und positiven Lohnabschlüssen basiert. Um langfristig stabile Altersbezüge zu gewährleisten, wird die Rentenanpassung durch das Rentenpaket II stabilisiert. Heil betonte die Bedeutung stabiler Renten als Grundlage der sozialen Marktwirtschaft und Garant für Stabilität und sozialen Frieden.
Trotz der positiven Entwicklung blieb die Rentenerhöhung nicht von Kritik verschont. Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht äußerte sich kritisch zur Rentenerhöhung und bezeichnete sie als unzureichend. Sie wies auf den Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre hin und betonte die Diskrepanz zwischen Renten- und Lohnentwicklung. Einige Politiker fordern angesichts hoher Sozialausgaben eine Kürzung im Sozialetat zur Finanzierung der Bundeswehr, doch Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt diesen Vorschlag ab und betont die Wichtigkeit des Mindestrentenniveaus.