Die Renten werden im Sommer um 4,57 Prozent sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland erhöht, was höher ist als erwartet. Diese Erhöhung übertrifft auch die Inflationsrate, die im März bei 2,2 Prozent lag. Im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Rentenerhöhungen hinter der Inflation zurückblieben, ist dies eine positive Entwicklung. Die Rentenanpassung erfolgt erstmals 2024 gleich in beiden Teilen Deutschlands, nachdem im vergangenen Jahr der Westen eine Erhöhung von 4,39 Prozent und der Osten von 5,86 Prozent erlebte.
Der Anstieg der Renten kann jedoch einzelne Rentnerinnen und Rentner überraschen, da sie plötzlich Steuern zahlen müssen. Laut Informationen des Bundesfinanzministeriums steigt die Anzahl der Steuerpflichtigen aufgrund der Rentenerhöhung im Juli um etwa 114.000. Die Erhöhung des Grundfreibetrags auf 11.604 Euro pro Jahr sorgt dafür, dass einige Rentner aus der Steuerpflicht entlassen werden. Trotzdem werden in diesem Jahr mehr als 6,3 Millionen der 21 Millionen Rentner in Deutschland Steuern zahlen müssen.
Rentner, deren steuerpflichtiger Teil des Gesamteinkommens den Grundfreibetrag übersteigt, sind verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Um die steuerliche Belastung zu verringern, wird diskutiert, ob der Grundfreibetrag rückwirkend angehoben werden sollte. Die steuerliche Situation von Rentnern variiert je nach Rentenhöhe, anderen Einkünften und dem Rentenbeginnjahr, das sich auf den besteuerten Anteil der Renteneinkünfte auswirkt.
Rentner werden häufig vom Finanzamt nicht darauf hingewiesen, dass sie eine Steuererklärung abgeben müssen. Stattdessen erfolgt diese Information oft durch die Rentenversicherung, was zu Überraschungen führen kann. Viele Rentner sind schockiert, wenn sie plötzlich zur Abgabe einer Steuererklärung aufgefordert werden. Daher ist es wichtig, dass Rentner sich über ihre steuerliche Situation informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.