Millionen von Rentnern in Deutschland werden ab dem ersten Juli dieses Jahres eine Erhöhung ihrer Bezüge erfahren. Diese Steigerung der Renten erfolgt regelmäßig, um den steigenden Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken, die für viele Rentner zu Altersarmut führen können. Neue Zahlen zeigen einen Anstieg der Verbraucherpreise um 54,6 Prozent zwischen 2000 und 2023. Im gleichen Zeitraum stiegen die Brutto-Standardrenten für Westrentner um 51,4 Prozent und für Ostrentner um 74,0 Prozent.
Die Standardrente basiert auf der Annahme, dass eine Person 45 Jahre lang ohne Unterbrechung gearbeitet hat, durchschnittlich ein Bruttogehalt von 3780 Euro verdient hat und entsprechende Rentenbeiträge geleistet hat. Jedoch entspricht die Realität oft nicht dieser Idee, aufgrund von Faktoren wie Kindererziehungszeiten, Teilzeitarbeit oder einem späteren Berufseinstieg infolge eines Studiums. Der Rentenzahlbetrag liegt im Schnitt bei 1054 Euro pro Monat nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsanteilen.
Ein positiver Trend zeigt sich in den letzten Jahren: zwischen 2010 und 2020 übertrafen die Rentenerhöhungen die Inflationsrate, was zu einer steigenden Kaufkraft führte. Die Bundesregierung plant bis 2037 eine jährliche Rentenerhöhung um 2,6 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung wird darauf hingewiesen, dass Renten möglicherweise nicht mehr im gleichen Maße wie die Löhne steigen können. Ein weiteres Problem ist die Besteuerung der Renten, die dazu führt, dass immer mehr Rentner steuerpflichtig werden und somit weniger im Portemonnaie bleibt.
Die Kaufkraft der Rente variiert je nach Wohnort. Eine Studie zeigt, dass die Rentenhöhe und Kaufkraft im Süden Deutschlands, insbesondere in Städten wie Regensburg, ungünstig sind. Im Gegensatz dazu weist der Osten Deutschlands aufgrund geringerer Lebenshaltungskosten eine bessere Rentenkaufkraft auf. Insgesamt bleiben trotz der Rentenerhöhungen und positiven Trends viele Rentner aufgrund von steigenden Lebenshaltungskosten und Besteuerung der Renten mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert.