Wirtschaftsweise Martin Werding hat die Rentenpolitik der Bundesregierung, insbesondere von Bundeskanzler Olaf Scholz und Arbeitsminister Hubertus Heil, heftig kritisiert. Er bleibt trotz politischem Gegenwind bei seinen Prognosen zur Rentenentwicklung standhaft und verteidigt seine Einschätzungen. Werding warnt vor den Risiken, die mit den Rentenplänen verbunden sind und betont, dass er stets darauf geachtet hat, keine übertriebenen Szenarien zu entwerfen.
Besonders enttäuscht zeigte sich Werding über das Rentenpaket der Ampel-Koalition. Er sieht darin eine erhebliche Belastung für junge Menschen und prognostiziert eine Mehrbelastung von 520,5 Milliarden Euro für Beitragszahler bis 2045. Der renommierte Ökonom kritisiert die Regierung scharf dafür, dass sie wichtige Herausforderungen wie den demografischen Wandel nicht angemessen berücksichtigt und keine entscheidenden Reformen einleitet.
Obwohl Arbeitsminister Heil die Kritik an der Rentenpolitik nicht teilt und optimistisch über die Rentenentwicklung spricht, bleibt Werding skeptisch. Er zweifelt an den Plänen der Ampel-Koalition in Bezug auf Rentenpolitik und Zuwanderung. Insbesondere Kanzler Scholz wird von Werding wegen seiner Aussagen zur Arbeitslosenquote kritisiert. Werding betont, dass die Alterung der Bevölkerung nicht durch eine erhöhte Beschäftigung allein kompensiert werden kann.
Des Weiteren beklagen Ökonomen die schwächelnde Konjunktur in Deutschland und kritisieren die Politik, insbesondere Scholz. Trotz des geringen Wachstums des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2024 um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, steht die deutsche Wirtschaft noch nicht vor einer erwarteten Erholung. Das Bundesfinanzministerium bestätigt, dass es noch keine klaren Anzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung gibt.
