Gemäß einem Bericht von www.tagesschau.de, ist die Riester-Rente in Deutschland seit Jahren umstritten. Eine aktuelle Analyse von 65 Riester-Versicherungen ergab, dass im Schnitt 24 Prozent der eingezahlten Gelder für Gebühren verwendet wurden, wobei jede dritte Riester-Police sogar 30 Prozent für Gebühren einbehielt. Im Vergleich dazu fallen bei der gesetzlichen Rente Verwaltungskosten in Höhe von circa drei Prozent an.
Des Weiteren wurde festgestellt, dass die deutschen Versicherer im letzten Jahr nur noch 125.200 neue Riester-Versicherungen abgeschlossen haben, ein Rückgang von knapp 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend zeigt, dass die Riester-Rente in Deutschland immer unbeliebter wird, obwohl es im Jahr 2009 noch über eine Million Neuverträge gab.
Experten schlagen vor, dass Deutschland die private Altersvorsorge überdenken sollte und plädieren für einen Systemwechsel zu einem staatlich organisierten Vorsorgeprodukt, das sich am schwedischen Fonds orientiert. In Schweden gibt es eine verpflichtende Aktienrente, und in den vergangenen 20 Jahren hat der schwedische Fonds eine durchschnittliche Rendite von etwa elf Prozent erwirtschaftet.
Es gibt auch Vorschläge, die private Vorsorge in Deutschland zu verbessern. Dazu gehören Anlagemöglichkeiten mit höheren Risiken, aber auch höheren Renditen, eine bessere Vergleichbarkeit der Produkte und eine Vereinfachung und Flexibilisierung der privaten Vorsorge.
Einige Alterssicherungs-Forscherinnen, wie Jutta Schmitz-Kießler, setzen jedoch auf eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie schlägt vor, die Allianz zwischen Arbeitnehmenden, Arbeitgebenden und Sozialstaat zu revitalisieren, um ein besseres Rentenniveau wiederherzustellen. Dies könnte beispielsweise erreicht werden, indem auch Beamte und Selbstständige in die Rentenkasse einzahlen, die Beitragsbemessungsgrenze entfällt, Löhne steigen und die Erwerbsquote von Frauen gefördert wird.
Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, dass die Riester-Rente in Deutschland vor großen Herausforderungen steht und ein möglicher Systemwechsel oder eine Reform notwendig sein könnte, um die Altersvorsorge nachhaltig zu verbessern. Das sinkende Vertrauen der Verbraucher und die mangelnde Rentabilität könnten langfristig die ganze Branche beeinflussen.
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