Eine kürzlich eingeleitete Sammelklage gegen Vodafone wegen Preiserhöhungen im Bereich des Festnetz-Internets hat Fortschritte gemacht. Das Bundesamt für Justiz gab bekannt, dass Betroffene nun die Möglichkeit haben, sich in das Klageregister einzutragen. Die Klage wurde im vergangenen Herbst vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eingereicht und wird momentan vor dem Oberlandesgericht (OLG) Hamm verhandelt. Dieses Verfahren ist einer der ersten Fälle, die von einem neuen Bundesgesetz profitieren, das Verbrauchern mehr Durchsetzungskraft verleiht. Bei erfolgreicher Durchführung der Klage könnten Kunden von Vodafone eine Rückerstattung erhalten, ohne weitere rechtliche Schritte unternehmen zu müssen.
Die Preiserhöhung von Vodafone betraf insgesamt etwa zehn Millionen Kunden im Bereich des Festnetz-Internets über Fernsehkabel und Telefonleitungen (VDSL). Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit gestiegenen Kosten für Energie und Materialien sowie Verweis auf allgemeine Inflationsanpassungen. Die Verbraucherorganisation kritisiert, dass die Preiserhöhungen ohne direkte Absprache mit den Kunden erfolgten und somit unrechtmäßig seien. Vodafone verteidigte sich, indem sie angaben, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Preisanpassungen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) festgehalten wurden.
Normalerweise führen Anbieter von Dienstleistungen Preiserhöhungen durch neue Vertragsabschlüsse mit Neukunden durch. Die Anpassungen bei Bestandskunden werden von Verbraucherschutzorganisationen jedoch kritisch beäugt. Das laufende Verfahren gegen Vodafone wird als potenziell richtungsweisend für ähnliche Fälle in der Wirtschaft angesehen. Es bleibt abzuwarten, wie die gerichtliche Auseinandersetzung und potenzielle Rückerstattungen die Beziehung zwischen Verbrauchern und Unternehmen in diesem Sektor langfristig beeinflussen werden.
