
Das Seniorenheim „Wohnen am Schlossanger“ in Höhenkirchen-Siegertsbrunn steht vor umfangreichen Sanierungsarbeiten, die infolge von Unwetterschäden notwendig wurden. Ein Sturm, der mit starkem Regen und Hagel einherging, hat erhebliche Wasserschäden im Untergeschoss des Gebäudes verursacht. Der Großschaden wird auf einen Betrag in Millionenhöhe geschätzt, was die Sanierung zu einem komplexen und kostspieligen Unterfangen macht.
Das Untergeschoss des Heims, das eine Fläche von rund 2000 Quadratmetern umfasst, muss in den Rohbauzustand zurückversetzt werden. Das Wasser ist nicht nur unter den Estrich gedrungen, sondern hat auch Rohrleitungen beeinträchtigt, was mehrere Stellen verkeimt hat. Der Rückbau erfordert die Entsorgung von 280 Tonnen Estrich, 150 Kubikmetern Isolierung und Gipsputz, die aufgrund der entstandenen Schäden nicht mehr zu gebrauchen sind.
Intensive Sanierungsarbeiten im Gange
Aktuell sind bis zu 17 Personen mit der Demontage und Aufräumarbeiten beschäftigt, wobei diese Tätigkeiten sogar an Wochenenden durchgeführt werden, um einen möglichst schnellen Fortschritt zu gewährleisten. Die Reinigung und Desinfektion der betroffenen Räume gestaltet sich als äußerst aufwändig, da Chemiker benötigt werden, um Keime und Sporen nachzuweisen.
Ein besonders bedeutender Schritt im Verlauf der Sanierung war der komplette Abbau der Großküche des Seniorenheims. In der Zwischenzeit wird die Verpflegung der Bewohner durch eine externe Cateringfirma sichergestellt. Die Vollzugsdauer der gesamten Sanierung ist bis zum Jahresende angesetzt, wobei einige Bereiche bereits aktiv bearbeitet werden. Leider sind die Räume im Untergeschoss seit mehreren Monaten nicht nutzbar, was auch die Angebote der Kinderbetreuung und Volkshochschule beeinträchtigt.
Prioritäten bei der Wiederherstellung
Die Mittagsbetreuung hat in der Wiederherstellung Priorität und wird als erstes wieder instand gesetzt, um den Bedürfnissen der dort betreuten Kinder gerecht zu werden. Diese Entscheidung reflektiert die Notwendigkeit, die Funktionalität des Seniorenheims schnellstmöglich wiederherzustellen, um die Lebensqualität der Bewohner zu sichern.
Angesichts der Herausforderungen, die bei der Sanierung bestandsgepflegter Immobilien auftreten, wird zunehmend klar, dass ein integrales Modernisierungskonzept notwendig ist. Ein solcher Plan sollte insbesondere konstruktive Veränderungen in Bezug auf Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheitsstandards berücksichtigen. Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP), aufgestellt durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), könnte hierbei eine wichtige Rolle spielen, indem er energetische Sanierungsstufen definiert. Dennoch wird kritisiert, dass wichtige Aspekte wie Brandschutz und die Belange der Bewohner innerhalb dieses Plans nicht ausreichend behandelt werden.altenheim.net berichtet.
Für eine nachhaltige und zukunftsfähige Pflegekonzeption ist es entscheidend, alle Belange während der Modernisierung gleichwertig zu berücksichtigen. Hierzu zählt ein sinnvoller Personaleinsatz sowie die Berücksichtigung der technischen Mängel und Instandhaltungsstaus. Auch Aspekte wie Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft müssen Beachtung finden, um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Maßnahmen langfristig zu gewährleisten.
Durch die Kombination aus schnellen Sanierungsmaßnahmen und einem integralen Modernisierungskonzept könnte das Seniorenheim „Wohnen am Schlossanger“ nicht nur den aktuellen Herausforderungen begegnen, sondern auch zukunftssicher aufgestellt werden. Nach dem unwetterbedingten Rückschlag ergeben sich vielleicht neue Chancen für eine umfassende Modernisierung, die den Bewohnern zugutekommt. Weitere Details zur komplexen Sanierung und den Herausforderungen werden in den kommenden Wochen erwartet.merkur.de berichtet.