
Heute, am 2. Juni 2025, ist der Bedarf an Schuldnerberatung in Deutschland stark gestiegen. Laut evangelisch.de erlebte die Zentrale Schuldnerberatung in Bonn im Jahr 2024 einen Anstieg auf 1.300 Klienten, was einem Zuwachs von 10 % im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht. Diese Nachfrage zeigt sich auch in den Statistiken des Statistischen Bundesamts, die im Februar 2025 nahezu 6.100 Verbraucherinsolvenzen meldeten – ein Anstieg von 4,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Experten sind sich jedoch uneinig über die tatsächlich angebotenen Leistungen der Schuldnerberatung, während die Wartezeiten für eine Beratung mittlerweile auf ein halbes Jahr angestiegen sind.
In den letzten Jahren haben sich die finanziellen Herausforderungen für viele Menschen verschärft, insbesondere für junge Erwachsene, die oft mit Kosten verbunden mit dem Einzug in die erste Wohnung konfrontiert sind. Experten wie Carsten Homann von der Hochschule Darmstadt kritisieren die unzureichende finanzielle Bildung der Bevölkerung und fordern geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Schuldnerberatung. Manuel Pensé von der Stiftung Resofonds Hessen hebt hervor, dass insbesondere die bürgerliche Mitte zunehmend verschuldet ist, was mit erhöhtem Gläubigerdruck und in manchen Fällen sogar mit Straffälligkeit einhergeht.
Aktionswoche Schuldnerberatung
Die staatliche Schuldnerberatung ist eine kostenlose Unterstützung für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten, hat jedoch wegen der hohen Nachfrage lange Wartezeiten. Wie schuldnerberatung.de erläutert, ist eine gute Vorbereitung vor dem Beratungstermin entscheidend. Alle relevanten Unterlagen, Einnahmen und Ausgaben sollten bereits im Vorfeld zusammengestellt werden, um den Prozess zu beschleunigen.
Beratungsprozess und Alternativen
Der Beratungsprozess umfasst die Analyse der finanziellen Situation, die Erstellung eines Ausgabenplans und die Kontaktaufnahme mit Gläubigern, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Sollte dies nicht gelingen oder die Schulden zu hoch sein, kann eine Privatinsolvenz eingeleitet werden. Während staatliche Beratungsstellen die Privatinsolvenz bescheinigen können, variieren die Anforderungen an die Anerkennung von Beratungsstellen je nach Bundesland. In Berlin gelten beispielsweise Rechtsanwälte und Steuerberater als geeignete Stellen, während karitative Einrichtungen wie das Diakonische Werk oder die Arbeiterwohlfahrt in der Regel als anerkannt gelten.
Die finanziellen Herausforderungen in der Gesellschaft zeigen, wie dringend nötig eine umfassende Verbesserung der finanziellen Bildung und der zugänglichen Beratung ist. Die „Aktionswoche Schuldnerberatung“ könnte der erste Schritt sein, um die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Themen zu lenken und eine breite Diskussion anzustoßen.