Wirtschaft

Seltene Erden: Deutschlands Industrie kämpft gegen alarmierende Engpässe!

Seltene Erden sind für viele Industriebereiche, einschließlich Hochtechnologie, Rüstungsindustrie, E-Autos und erneuerbare Energien, unverzichtbar. In Deutschland gehören 17 Elemente dieser Kategorie zu den Grundressourcen, deren Verfügbarkeit entscheidend für die Produktion ist. Allerdings zeigen sich gravierende Engpässe, die sowohl die Industrie als auch die Rüstungssektoren zunehmend in Alarmbereitschaft versetzen. Die Nervosität in der Rüstungsindustrie resultiert aus spezifischen Engpässen bei einigen der kritischen Seltenen Erden.

Die aktuelle Situation wird durch Chinas strikte Exportkontrollen weiter verschärft. Berichten zufolge hat China den Export von Seltenen Erden de facto gestoppt und im April 2025 Exportlizenzen für sieben kritische Mineralien eingeführt. Dieser Schritt führte dazu, dass die Exporte von Terbium und Dysprosium im Mai 2025 auf null fielen. Im gleichen Zeitraum sank der Export von fertigen Seltenerd-Magneten um beachtliche 75 % im Vergleich zum Vorjahr.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Handelskonflikte

Die Auswirkungen dieser Engpässe sind bereits spürbar. Deutschland war im Mai 2025 der zweitwichtigste Abnehmer chinesischer Seltenerd-Magnete mit einem Import von 209 Tonnen, während die USA nur noch 46 Tonnen importierten – ein dramatischer Rückgang von über 90 %. Solche Versorgungsengpässe haben bereits zu Produktionsstopps bei Autoherstellern und Zulieferern in den USA, Japan und Deutschland geführt.

Dahinter steckt ein größerer Handelskonflikt zwischen China, den USA und der EU, in dem China den Exportstopp als Druckmittel nutzt. Im Mai 2025 einigten sich China und die USA zwar auf eine 90-tägige Zollpause, jedoch bleibt die Umsetzung eines im Juni 2025 in London vereinbarten Rahmenabkommens ungewiss.

Globale Abhängigkeit und Zukunftsperspektiven

Die Abhängigkeit Deutschlands und anderer Länder von China bei den Seltenen Erden ist alarmierend hoch. Aktuell liegt sie bei über 95 %. Zudem sind die Zolldaten aus China oft verzögert und spiegeln nicht immer die aktuelle Situation wider. Die Bearbeitungsdauer für Exportanträge kann sich zudem auf bis zu 45 Tage summieren, was zusätzliche Unsicherheit in die Lieferketten bringt.

Zusammengefasst ist die Lage der Seltenen Erden in Deutschland und weltweit eine der drängendsten Herausforderungen, die in den kommenden Monaten angegangen werden muss. Die kritischen Engpässe könnten nicht nur die Industrie gefährden, sondern auch die Fortschritte in den Bereichen der erneuerbaren Energien und der Hochtechnologie erheblich behindern.

Weitere Informationen zu den Engpässen bei Seltenen Erden finden Sie in den Berichten von Süddeutsche und Capital.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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