Gemäß einem Bericht von www.abendzeitung-muenchen.de,
Konzernabschlüsse von Unternehmen sind ein wichtiges Instrument, um die finanzielle Lage einer Firma zu beurteilen. Sie zeigen, wie gut oder schlecht es um ein Unternehmen steht. Die Bilanzen der Signa Holding GmbH und der Signa Prime Selection AG werfen jedoch einige Fragen auf. Die Veröffentlichung ihrer Abschlüsse dauerte bis zu fünf Jahre nach dem Stichtag, was im Vergleich zu einem Standard von zwei Monaten bei DAX-Unternehmen deutlich abweicht.
Nikolaj Schmolcke, ein Experte für Bilanzen, weist darauf hin, dass Unternehmen, die Bilanzen nur sehr spät veröffentlichen, möglicherweise etwas zu verbergen haben. Das Verhalten der Signa-Firmen erinnert ihn an das Vorgehen der P&R Container, die ebenfalls ihre Bilanzen erst sehr spät veröffentlichten, und später als Betrügerfirma entlarvt wurden.
Aus den Abschlüssen der Signa liest Schmolcke, dass die Prime Selection hohe Gewinne erzielt hat, indem sie ihre Immobilienbestände nach den Internationalen Finanzreporting Standards (IFRS) bewertet hat. Dies führte zu einer Aufwertung von Immobilien um eine Milliarde Euro im Jahr 2021. René Benko, der Kopf der Signa-Gruppe, hat zudem große Risiken eingegangen, indem er einen Großteil seines Kreditvolumens mit variablen Zinsen führte. Dieses Verhalten gleicht laut Schmolcke einem „Casino“.
Die Prime Selection AG hat 2022 eine Unterdeckung von kurzfristigem Vermögen gegenüber kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2,7 Milliarden Euro aufgewiesen, was trotzdem nicht davon abgehalten hat, 225 Millionen Euro Dividende auszuschütten. Dieses Vorgehen mag nicht illegal sein, aber es zeigt deutlich, dass die Signa-Gruppe riskante Strategien verfolgt.
Die Auswirkungen dieser Strategien könnten weitreichende Konsequenzen für den Immobilienmarkt und die Branche insgesamt haben. Ein ungesundes Finanzgebaren könnte zu einem Vertrauensverlust bei Investoren und Gläubigern führen. Darüber hinaus könnte es dazu führen, dass das Immobilien-Imperium von René Benko in München ins Wanken gerät und sogar zu einer Pleite führt.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Signa-Gruppe langfristig ihre riskanten Strategien beibehalten kann.
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