
Am 19. Juni 2025 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0% gesenkt. Diese Entscheidung überrascht viele Marktteilnehmer, die mit der Einführung von Negativzinsen gerechnet hatten. Die SNB hält Negativzinsen im aktuellen Wirtschaftsumfeld jedoch für nicht angezeigt, wie economiesuisse berichtet.
Die aktuelle Lagebeurteilung der SNB spiegelt die Konjunkturprognose von economiesuisse wider. Im Mai 2023 lagen die Preise leicht unter den Vorjahrespreisen, mit einem Rückgang von 0,1%. Der Deflationsdruck ist in erster Linie auf sinkende Energie- und Erdölpreise zurückzuführen, während die Kerninflation, die die Energiepreise nicht berücksichtigt, nahe bei 1% liegt und somit im Zielbereich der SNB bleibt.
Wechselwirkungen mit der globalen Wirtschaft
Die SNB strebt an, weiteren Abwärtsrisiken bei den Preisen vorzubeugen und hat deshalb bewusst auf Negativzinsen verzichtet. Für das Jahr 2025 erwartet sie eine durchschnittliche Inflation von lediglich 0,2% und Preissteigerungen unter 1% für die Jahre 2026 und 2027. Das globale Wirtschaftsumfeld bleibt jedoch angespannt, geprägt von Handels- und geopolitischen Konflikten. Dazu gehören Unsicherheiten bezüglich Zöllen in den USA, die sich negativ auf die Unternehmensplanung auswirken.
Zusätzlich könnte eine Neuorganisation der Beschaffung für Schweizer Unternehmen zu höherer importierter Inflation führen. Ein anhaltender Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat zudem die Erdölpreise zuletzt steigen lassen, was inflationäre Auswirkungen auf internationale Preise haben könnte. Dies alles zeigt, dass die SNB sich in einem turbulenten Umfeld bewegt und alle Optionen offenlässt, einschließlich der Möglichkeit von Negativzinsen und Devisenkäufen.
Der Zinsentscheid der US-Notenbank
Die Entscheidung der Fed, die um 20:00 Uhr (MESZ) bekannt gegeben wird, ist entscheidend für die Inflationsbekämpfung und die Sicherung des Arbeitsmarktes. Ein stabiler Leitzins hat weitreichende Folgen für die Kreditzinsen sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen. Trump argumentiert, dass niedrigere Zinsen notwendig seien, um die Konjunktur anzukurbeln, während die Fed die Beibehaltung des Leitzinses mit einer Inflationsrate nahe dem Ziel von 2 Prozent und einer robusten Lage am Arbeitsmarkt begründet.
Zusammenfassend zeigt sich, dass sowohl die SNB als auch die Fed in ihren Zinsentscheidungen auf ein komplexes und unsicheres wirtschaftliches Umfeld reagieren müssen, das durch zahlreiche externe Faktoren beeinflusst wird. Ein gemeinsames Thema ist der Einfluss geopolitischer Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit dem Iran und Israel, auf die Wirtschaftslage.