
Die deutschen Sparkassen haben angekündigt, ihren Kunden künftig den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether zu ermöglichen. Dies geschieht über die DekaBank, die zu 100 % im Besitz der Sparkassen ist. Das Angebot soll innerhalb eines Jahres implementiert werden, nachdem die Sparkassen über Jahre hinweg eine skeptische Haltung gegenüber digitalen Assets eingenommen hatten. Laut heise.de wird der Zugang zu diesen Krypto-Angeboten voraussichtlich über die Sparkassen-App erfolgen, wobei die Sparkassen Finanzgruppe sich bewusst ist, dass Kryptowährungen als hochspekulative Anlagen gelten.
Der Gesamtvorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) hat beschlossen, dass Krypto-Anlagen nicht aktiv beworben werden. Ein DSGV-Sprecher stellt klar, dass es anstrebt, einen verlässlichen Zugang zu einem regulierten Kryptoangebot zu schaffen. Kunden sollen transparent über die Risiken informiert werden, dazu zählen mögliche Totalverluste.
Wachsender Druck zur Anpassung
Der Schritt der Sparkassen kommt nicht von ungefähr. Die Genossenschaftsbanken, vertreten durch die DZ Bank, haben bereits seit Ende 2024 Krypto-Angebote getestet, und es wächst der Druck, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Neobanken wie N26, Trade Republic und Revolut bieten bereits den Handel mit Kryptowährungen an, was den Druck auf traditionelle Banken erhöht. Matthias Dießl, Präsident des Sparkassenverbandes Bayern, fordert, den Handel mit digitalen Assets für die Kunden der Sparkassen zu ermöglichen. Der geplante Handel wird voraussichtlich nur für Selbstentscheider ohne Beratung verfügbar sein, da die Anlagen als hochspekulativ klassifiziert werden.
Gleichzeitig wächst die Nachfrage von Privatkunden nach einfachen und sicheren Zugängen zu digitalen Assets. Die EU-weite MiCAR-Verordnung schafft zudem einen einheitlichen Rechtsrahmen für Krypto-Produkte in Europa, was den Markteintritt für die Sparkassen erleichtert. Die DekaBank hat bereits eine Lizenz für die Verwahrung von Kryptowährungen erhalten und bietet derzeit Dienstleistungen für institutionelle Kunden an.
Technische Infrastruktur und Zukunftsperspektiven
Die technische Infrastruktur für die Krypto-Dienstleistungen der Sparkassen basiert auf Blockchain-Plattformen wie SWIAT. Während der Kryptohandel für Privatkunden aktuell noch nicht verfügbar ist, laufen Diskussionen, und es wird im Laufe des Jahres mit einer Entscheidung gerechnet. Der Sparkassenverband unterscheidet verschiedene Modelle, darunter die Möglichkeit eigener Handelsplattformen und Kooperationen mit Partnern wie der DekaBank, um die Dienste für ihre Kunden anzubieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sparkassen nach einer langen Phase der Zurückhaltung nun eine Kehrtwende im Umgang mit Kryptowährungen anstreben. In Anbetracht der Schnelllebigkeit der Finanzmärkte und der technologischen Entwicklungen sind sie gefordert, sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen und ihren Kunden geeignete Angebote zu machen, wie bereits auch die Crypto Insiders berichten. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategien wird entscheidend dafür sein, wie gut die Sparkassen im Wettbewerb mit anderen Finanzdienstleistern bestehen können.