
Der Einfluss von Staaten auf den Kryptomarkt nimmt weltweit zu. Dies zeigt sich besonders im zunehmenden Interesse an Bitcoin, dessen Bestände durch staatliche Akteure signifikant gewachsen sind. Aktuell halten Regierungen etwa 527.743 Bitcoins, was etwa 2,7 Prozent der insgesamt 19,7 Millionen im Umlauf befindlichen BTC entspricht. Staatliche Bestände machen über 16 Prozent der institutionellen Bitcoin-Vorräte aus. An der Spitze dieser staatlichen Bitcoin-Halter stehen die USA mit rund 207.189 Bitcoins, gefolgt von China mit geschätzten 194.000 BTC und dem Vereinigten Königreich, das etwa 61.000 Bitcoins hält. Laut block-builders.de sind auch andere Länder wie die Ukraine mit 46.351 BTC und Bhutan mit 13.029 BTC nennenswerte Krypto-Reserven.
Bemerkenswert ist, dass die meisten dieser Bitcoin-Bestände aus Beschlagnahmungen im Rahmen von Strafverfolgungsmaßnahmen stammen. Ein großer Teil der öffentlichen Meinung über zukünftige staatliche Investitionen in Bitcoin hat sich jedoch zurückgebildet. So glaubten Anfang 2023 noch 78 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage, dass ein neuer Staat 2025 Bitcoin kaufen wird, während dieser Wert bis Mai auf nur noch 46 Prozent gefallen ist. Diese sinkenden Wahrscheinlichkeiten deuten auf eine zunehmende Vorsicht der Anleger hin.
US-Regierung etabliert strategische Bitcoin-Reserve
Ein entscheidender Schritt in der staatlichen Bitcoin-Strategie ist die von US-Präsident Donald Trump jüngst unterzeichnete Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve (SBR). Diese Reserve wird mit etwa 200.000 Bitcoin kapitalisiert, die durch zivil- und strafrechtliche Beschlagnahmungen erworben wurden. Der aktuelle Wert dieser Reserve beläuft sich auf rund 18 Milliarden Dollar. Laut deraktionaer.de könnte dieser Schritt die USA als Vorreiter im globalen Wettlauf um digitale Vermögenswerte positionieren und als bullishes Signal für den Bitcoin-Markt gewertet werden.
Dennoch reagierte der Bitcoin-Kurs auf die Ankündigung mit einem Rückgang von sechs Prozent. Viele Händler hatten auf größere Käufe seitens der Regierung gehofft, was nicht eintrat. Experten wie Matt Hougan von Bitwise sehen jedoch in der SBR ein Zeichen gegen ein potenzielles Verbot von Bitcoin durch die US-Regierung und erwarten, dass auch andere Länder eigene Bitcoin-Reserven aufbauen werden. Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick suchen bereits nach Wegen, mehr BTC zu erwerben, während die Federal Reserve Bank von Minneapolis darauf hingewiesen hat, dass Bitcoin der US-Regierung helfen könnte, ihren Haushalt auszugleichen.
Globale Reaktionen und künftige Entwicklungen
Die Reaktionen auf die US-Strategie sind vielschichtig. Der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, stellte fest, dass viele G20-Staaten dem Beispiel der USA folgen könnten, während der Internationale Währungsfonds (IWF) an Einfluss gegen Bitcoin-Investitionen verlieren könnte. Insgesamt zeigt sich, dass die USA mit ihrer neuen Strategie die Richtlinien für eine mögliche globale Entwicklung im Bitcoin-Markt festlegen.
Die Tatsache, dass sechs der zehn größten börsennotierten Mining-Unternehmen aus den USA stammen und die US-Akteure rund 40 Prozent der weltweiten Hashrate kontrollieren, lässt darauf schließen, dass Kontrolle über Rechenleistung und Transaktionsverarbeitung zunehmend als machtpolitisches Instrument betrachtet wird. Länder wie Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate investieren ebenfalls in Mining-Infrastrukturen, was auf ein wachsendes internationales Interesse an Bitcoin hinweist.