Finanzen

Starker Anstieg von Krankmeldungen: Fehlzeiten-Report 2023 der AOK zeigt bedenklichen Trend

Die AOK hat in ihrem Fehlzeiten-Report 2023 einen starken Anstieg von Krankmeldungen aufgrund psychischer Erkrankungen in Unternehmen festgestellt. Laut einer aktuellen Auswertung stiegen die Krankmeldungen wegen psychischer Erkrankungen von 2012 bis 2022 um 48 Prozent, während bei allen anderen Erkrankungsgruppen ein Anstieg von 35 Prozent verzeichnet wurde. Besonders betroffen waren Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen, in der „Öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung“ sowie in „Banken/Versicherungen“.

Psychische Erkrankungen gehen im Vergleich zu anderen Krankheiten oft mit längeren Fehlzeiten einher. Im Jahr 2022 dauerten psychische Erkrankungen durchschnittlich 29,6 Tage, während es beispielsweise bei Atemwegserkrankungen nur 7,1 Tage waren.

Die Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK im Rahmen des Fehlzeiten-Reports 2023 zeigt zudem, dass viele Beschäftigte unter psychischen Belastungen leiden. Erschöpfung, Wut, Verärgerung und Lustlosigkeit sind die häufigsten Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Arbeit genannt werden. 78 Prozent der Befragten klagen über Erschöpfung, 75 Prozent über Wut und Verärgerung und 66 Prozent über Lustlosigkeit. Obwohl die Werte im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken sind, liegen sie immer noch über dem Niveau vor der Pandemie.

Die Befragung zeigt auch, dass 47 Prozent der Beschäftigten in ihren Betrieben starke bis sehr starke Veränderungen wahrnehmen, sowohl durch die Pandemie als auch durch technologische Entwicklungen. 35 Prozent haben Zukunftsangst bezüglich der gesamtgesellschaftlichen Situation, während nur 8 Prozent bezüglich ihres Arbeitgebers Zukunftsangst haben. Betriebe, die von ihren Mitarbeitenden als zukunftsfähig eingeschätzt werden, haben laut der Befragung weniger berufliche Fehlzeiten. Diese Beschäftigten fehlten im Durchschnitt 11,6 Tage erkrankungsbedingt in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung, während es bei Beschäftigten, die die Zukunftsfähigkeit schlechter beurteilen, durchschnittlich 16,2 Tage waren.

Die steigenden Krankmeldungen aufgrund psychischer Erkrankungen haben deutliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Finanzbranche. Unternehmen müssen möglicherweise vermehrt mit längeren Ausfallzeiten von Mitarbeitern rechnen, was zu Produktionsverzögerungen und finanziellen Einbußen führen kann. Zudem steigen die Kosten für Krankengeld und Personaleinsatz bei Vertretungen. Die erhöhte psychische Belastung der Beschäftigten kann auch Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit, die Arbeitsqualität und das Arbeitsklima haben. Es wird daher immer wichtiger, in betriebliche Gesundheitsförderung zu investieren und Maßnahmen zur Stressprävention und psychischen Unterstützung anzubieten.

Gemäß einem Bericht von Ruhr Nachrichten [Quelle](https://www.ruhrnachrichten.de/ueberregionales/fehlzeiten-report-2023-aok-starker-anstieg-von-krankmeldungen-psychische-erkrankungen-w796643-2000973412/

Den Quell-Artikel bei www.ruhrnachrichten.de lesen

Zum Artikel

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert