Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) veröffentlichte kürzlich ihren jährlichen Bericht, aus dem hervorgeht, dass die Anzahl der Vergütungsmillionäre in der europäischen Finanzbranche deutlich angestiegen ist. Während zwischen 2017 und 2020 die Anzahl dieser Personen bei rund 1350 schwankte, erhöhte sie sich bis 2022 auf 2342. Dieser Anstieg wird sowohl auf eine positive Geschäftsentwicklung als auch auf höhere Gehälter aufgrund der Inflation zurückgeführt.
Besonders im Jahr 2021 spielte auch die Verlagerung von Geschäftsaktivitäten infolge des Brexit eine Rolle bei diesem Anstieg. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Zahlen für 2022 und 2021 nicht direkt vergleichbar sind. Dies liegt daran, dass Mitarbeiter von Investmentfirmen erstmals nach eigenen Kriterien separat erfasst werden. Diese Veränderung könnte beispielsweise dazu beigetragen haben, dass die Anzahl der Vergütungsmillionäre in den Niederlanden von 46 auf 189 mehr als vervierfacht wurde.
Die Daten zeigen einen klaren Trend zu einer Zunahme hochverdienender Personen in der Finanzbranche, der auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Neben der guten Geschäftsentwicklung und höheren Gehältern infolge der Inflation scheint auch die geopolitische Lage, insbesondere der Brexit, Auswirkungen auf die Verteilung dieser Vergütungen zu haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Anstieg in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird, da sich die Finanzbranche weiterhin einem ständigen Wandel unterzieht.
Mit Blick auf diese Entwicklungen wird die Frage nach der gerechten Verteilung von Vergütungen in der europäischen Finanzbranche zunehmend relevant. Es wird entscheidend sein, dass Regulierungsbehörden wie die EBA und andere Institutionen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass eine angemessene Vergütungsstruktur und Transparenz gewährleistet sind, um einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Akteuren in diesem Sektor zu schaffen.