
Aktuell fusionieren zwei MSIC-World-ETFs der Fondsgesellschaft Amundi, was für viele Anleger steuerliche Auswirkungen haben könnte. Der „Amundi MSCI World V UCITS ETF Acc“ (WKN: LYX0YD) wird am 21. Februar 2025 auf den „Amundi MSCI World UCITS ETF Acc“ (WKN: ETF146) übertragen. Diese Fusion erfolgt vor dem Hintergrund besserer steuerlicher Bedingungen für US-Aktien, die seit dem Umzug in Irland zu höheren Renditen führen könnten, wie t-online.de berichtet.
Im Zuge der Fusion werden die Anteile des kleineren Fonds verkauft, und die Anleger erhalten im Austausch Anteile des neuen ETFs. Fusionen von Fonds sind in der Branche nicht ungewöhnlich, so fusionierte Amundi 2023 insgesamt 65 ETFs aus verschiedenen Gründen, darunter unzureichende Mittel oder schlechte Performance der Fonds. Wichtige Punkte, die Anleger laut der Stiftung Warentest vor einer Fusion beachten sollten, sind neben den laufenden Kosten auch die Ertragsverwendung sowie die Replikationsmethode.
Steuerliche Folgen für Anleger
Die Fusion ist nicht steuerneutral, da bei der Übertragung Gewinne aus dem alten Fonds realisiert werden, die steuerpflichtig sind. Anleger in Deutschland müssen sich auf einen steuerlichen Abzug vorbereiten. Alte Fonds befinden sich in Luxemburg, während die neuen Fonds in Irland situiert sind, was eine Teilfreistellung von 30 Prozent für deutsche Privatanleger ermöglicht. Dies führt zu einem Steuerabzug auf 70 Prozent der Gewinne:
- Abgeltungsteuer: 25 Prozent
- Solidaritätszuschlag: 5,5 Prozent auf die Abgeltungssteuer
- Kirchensteuer (sofern zutreffend): 8 oder 9 Prozent auf die Abgeltungssteuer
Die effektive Steuerlast ohne Kirchensteuer liegt bei 26,375 Prozent, während sie mit Kirchensteuer zwischen 27,82 und 27,99 Prozent betragen kann. Ein Mangel an Mitteln auf dem Verrechnungskonto könnte Anleger zudem dazu zwingen, Fondsanteile zu verkaufen, um die Steuern zu bezahlen. Einmal gezahlte Steuern werden bei späteren Verkäufen berücksichtigt.
Wie versicherungsbote.de weiter berichtet, müssen viele deutsche Sparer Post von ihrem Depotverwalter wegen dieser steuerlichen Auswirkungen erwarten. Der Umzug nach Irland ist meist steuerlichen Gründen geschuldet, da US-Dividenden hier geringer besteuert werden. Der MSCI World Index besteht zu etwa 70 Prozent aus US-Aktien.
Insgesamt sollten Anleger vor der Fusion prüfen, ob der neue Fonds in ihr Portfolio passt und gegebenenfalls rechtzeitig handeln, um mögliche finanzielle Nachteile zu vermeiden.