
In einem dringenden Appell hat Frank Werneke, der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, einen Brief an Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), gerichtet. Er fordert sie auf, die Rechte der Mitarbeitervertreter innerhalb der EZB zu respektieren und die Ergebnisse einer internen Mitarbeiterumfrage ernst zu nehmen. Diese Umfrage deckt eine alarmierende Unzufriedenheit sowie seelischen Stress und Burn-out unter den Beschäftigten der EZB auf. Laut [Süddeutsche] ist die EZB eine zentrale Institution in Europa, die für Werte wie Demokratie und soziale Gerechtigkeit einstehen sollte.
Eine separate Studie hat bestätigt, dass die körperliche und geistige Erschöpfung unter den Beschäftigten der EZB steigt. Der Anteil der Mitarbeiter mit Burnout hat sich in den letzten Jahren erhöht, von 33,2 % im Jahr 2021 auf 38,9 % im Jahr 2023. Insbesondere ist der Anteil von Beschäftigten, die Suizidgedanken haben, von 6,0 % im Jahr 2019 auf 9,1 % im Jahr 2023 gestiegen. Dies zeigt, dass die psychische Gesundheit der Angestellten zunehmend gefährdet ist, wie [Tagesspiegel] berichtet.
Alarmierende Statistiken zur Mitarbeitergesundheit
Ein genauer Blick auf die Daten offenbart, dass der Anteil der Mitarbeitenden, die an Burnout leiden, seit 2016 stetig gestiegen ist. Dort lag der Wert noch bei 29,7 %. In einer Untersuchung, die über 1600 der nahezu 5100 Beschäftigten befragte, wurde festgestellt, dass der Anteil übermäßig gestresster oder betroffener Beschäftigter in der EZB-Studie mit 38,9 % weit über dem Durchschnitt in vergleichbaren Studien von 28 % liegt.
- Burnout-Anteil 2021: 33,2 %
- Burnout-Anteil 2023: 38,9 %
- Suizidgedanken 2019: 6,0 %
- Suizidgedanken 2023: 9,1 %
Die Gründe für den Motivationsverlust unter den Beschäftigten sind vielfältig. Eine unzureichende Karriereplanung, hohe Arbeitsbelastungen, mangelnde Aufstiegschancen und Klüngelwirtschaft tragen zur Unzufriedenheit bei. Die Gewerkschaft IPSO, die die Interessen der EZB-Beschäftigten vertritt, hat den Vorstand aufgefordert, aktiv die Ursachen der psychischen Belastung zu bekämpfen.
Die EZB selbst hat erklärt, dass sie die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Belegschaft ernst nimmt. Um der besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten geplant. Die anhaltende Unzufriedenheit der Mitarbeiter könnte jedoch einen grundlegenden Reformbedarf innerhalb der Institution aufzeigen, der dringend angegangen werden muss.