
Ab dem 6. Juni 2025 wird der Wechsel des Stromanbieters in Deutschland erheblich beschleunigt. Zukünftig sind keine rückwirkenden An- oder Abmeldungen mehr möglich, was bedeutet, dass Nutzer genau planen müssen, wann sie ihren Anbieter wechseln. Insbesondere Umzüge des Verbrauchers müssen gut koordiniert werden: Wer am 1. des Monats umzieht und die Ummeldung erst am 2. vornimmt, wird automatisch in die teurere Grundversorgung eingestuft, was zusätzliche Kosten verursachen kann. Daher raten Experten dazu, Wechseltermine frühzeitig zu beantragen und ausreichend Vorlaufzeit einzuplanen, um unerwartete Kosten zu vermeiden. Dies berichtet chip.de.
Für den deutlich schnelleren und unkomplizierten Wechsel an Werktagen innerhalb von 24 Stunden benötigen Verbraucher eine spezielle Marktlokations-Identifikationsnummer (MaLo-ID). Diese elfstellige Nummer findet sich in den Vertragsunterlagen und auf Stromrechnungen. Verbraucher sollten jedoch vorsichtig sein und diese sensiblen Informationen nicht leichtfertig preisgeben, um Missbrauch zu vermeiden.
Vorbereitungen für den Wechsel
Ein erfolgreicher Anbieterwechsel erfordert einige Vorbereitungen. Zunächst sollten die letzten Strom- oder Gasrechnungen bereitliegen, um relevante Daten zu erfassen. Zudem ist es wichtig, die nächstmögliche Kündigungsmöglichkeit des aktuellen Vertrags zu prüfen. Bei einer vertraglichen Bindung von mehr als drei Monaten kann es ratsam sein, den Wechsel zunächst aufzuschieben, während Verträge in der Grundversorgung mit einer Frist von 14 Tagen gekündigt werden können. Weitere wertvolle Informationen zu den Vertragsbedingungen sollten eingeholt werden, damit Verbraucher sicher die besten Optionen wählen können, so berichtet die Verbraucherzentrale.
Beim folgenden Schritt gilt es, den passenden neuen Tarif auszuwählen. Hierbei helfen Tarifrechner, um Angebote zu vergleichen und die gewünschten Tarifmerkmale zu erfassen. Ein Screenshot der Tarifmerkmale und Bonusbedingungen kann helfen, alle Informationen zu dokumentieren.
Den Wechsel vollziehen
Der Abschluss des neuen Vertrags kann direkt beim Anbieter oder über ein Tarifportal erfolgen. Verbraucher benötigen zur Durchführung des Wechsels bestimmte Daten, darunter den Namen, die Anschrift, die Zählernummer, die MaLo-ID, den Namen des bisherigen Lieferanten sowie die Kundennummer. Der neue Anbieter übernimmt in der Regel das Kündigen des alten Vertrags mit einer entsprechenden Vollmacht, während kritische Kündigungen dennoch selbst erklärt werden sollten. Die Schlussrechnung des alten Anbieters erfolgt spätestens innerhalb von sechs Wochen nach Beendigung der Lieferungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Widerrufsrecht. Verbraucher haben die Möglichkeit, einen Vertrag, der online oder im Fernabsatz abgeschlossen wurde, innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung zu widerrufen. Diese Regelung gilt jedoch nicht für Verträge, die direkt in Geschäftsräumen abgeschlossen werden.
Letzte Schritte nach dem Wechsel
Am Tag des Wechsels sollten die Zählerstände abgelesen und allen relevanten Parteien mitgeteilt werden. Dies ist entscheidend, um eine korrekte Abrechnung zu gewährleisten. Für Vielwechsler ist es zudem ratsam, direkt bei den früheren Anbietern die Löschung personenbezogener Daten zu beantragen, um mögliche Ablehnungen durch neue Anbieter zu vermeiden.
Insgesamt wird der Wechsel von Stromanbietern künftig einfacher und schneller. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig mit den neuen Regelungen vertraut zu machen, um alle Vorteile optimal nutzen zu können.