Versicherung

Tarifverhandlungen im Versicherungswesen: Warnstreik in Köln, Düsseldorf, Münster!

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen im privaten Versicherungsgewerbe wurde ergebnislos beendet, was zu einem weiteren Warnstreiktag führt. Die Gewerkschaft ver.di Nordrhein-Westfalen hat für den kommenden Mittwoch zu einem Streik aufgerufen. Erwartet werden über 1.000 Streikende in insgesamt drei Städten: Köln, Düsseldorf und Münster. Hierbei finden gleichzeitig Kundgebungen an allen drei Streikorten statt.

Zusätzlich zum Streikaufruf in Nordrhein-Westfalen haben bundesweit über 7.000 Beschäftigte für ihre Forderungen demonstriert. In Düsseldorf begleiteten rund 700 Mitarbeitende den Auftakt der dritten Verhandlungsrunde. Dagmar Paasch von ver.di kritisierte das derzeitige Angebot des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) als unzureichend, obwohl die Unternehmen Rekordgewinne erzielen. Die Gewerkschaft verlangt eine Gehaltserhöhung von 12 % für 12 Monate sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro monatlich.

Details der Streikaktionen

In Köln werden am 27. Mai 2025 etwa 300 Streikende aus Unternehmen wie AXA, Allianz und ERGO erwartet. Die Kundgebung findet zwischen 10 und 11 Uhr auf dem Rudolfplatz statt. Für Fragen steht Marco Königs unter der Telefonnummer 0151 17654041 zur Verfügung.

In Düsseldorf haben sich ebenfalls rund 300 Streikende formiert, die unter anderem aus den Unternehmen Provinzial, ERGO und Debeka kommen. Ihre Kundgebung ist ebenfalls von 10 bis 11 Uhr, diesmal an den Rheinwiesen, wo Deniz Kuyubasi unter 0151 11189104 kontaktiert werden kann.

Münster wird mit etwa 500 Teilnehmenden den größten Warnstreik abhalten. Betroffene Firmen in dieser Stadt sind die Lippische Landesbrandversicherung und die Provinzial, die ihre Kundgebung in der Provinzial-Allee von 9 bis 10 Uhr abhalten werden. Kristin Lange kann unter 0151 23385873 erreicht werden.

Hintergrund der Forderungen

Die Arbeitgeber bieten aktuell eine Tariferhöhung von 4,8 % ab August 2025 und 3,3 % ab September 2026 an. Diese Erhöhung ist im Rahmen einer Laufzeit von 28 Monaten vorgesehen, genügt jedoch nicht, um die Einkommensverluste der Beschäftigten aufgrund der Inflation auszugleichen. Der ver.di-Vorsitzende Martina Grundler kündigte an, dass bei einem fehlenden verhandlungsfähigen Angebot der Arbeitgeber weitere bundesweite Streiks folgen könnten. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde sind bereits zusätzliche Warnstreiks geplant, deren Termin jedoch noch nicht feststeht.

Die Gewerkschaft folgt einer klaren Agenda, die auch die tarifliche Unbefristete Übernahme von Auszubildenden sowie die Möglichkeit, Gehaltsbestandteile flexibel in Freizeit umzuwandeln, umfasst. Ein neuer Tarifvertrag soll im Hinblick auf die digitale Transformation erarbeitet werden, um die Interessen der Beschäftigten zu wahren und ihre finanzielle sowie berufliche Entwicklung zu stärken.

Ver.di kritisiert, dass trotz der starken finanziellen Ergebnisse der Versicherungsunternehmen die realeinkommen der Beschäftigten unter dem Niveau von 2020 bleiben. Der Arbeitgeberverband hat zwar ein verbessertes, jedoch nicht ausreichendes Angebot vorgelegt, das den Anforderungen der Arbeitnehmer nicht gerecht wird. ver.di Nordrhein-Westfalen und ver.di geben somit den Anstoß zu weiteren Streikaktionen und erhöhen den Druck auf die Arbeitgeber.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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