
Die Auswertung der Wohngebäudeversicherungen zeigt klare Gewinner und Verlierer auf dem Markt. Laut einer Analyse von V.E.R.S. Leipzig für das Jahr 2023 wies die WGV-Versicherung mit einer Combined Ratio von 69 Prozent die niedrigste auf Sechsjahressicht aus. Auch die BGV und die Bayerische Landesbrandversicherung lagen mit Werten unter 80 Prozent im positiven Bereich. Diese Zahlen stammen aus der Publikation „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“, die die 50 größten Anbieter, die zusammen rund 95 Prozent des Marktes abdecken, untersucht.
Insgesamt gab es im Geschäftsjahr 2023 eine klare Trennung unter den Anbietern: Während etwa die Hälfte höhere Ausgaben für Schäden und Kosten als Einnahmen verzeichnete, konnten die anderen Anbieter versicherungstechnische Gewinne erzielen. Im Betrachtungszeitraum von 2018 bis 2023 rund 30 Marktteilnehmer hatten im Durchschnitt höhere Ausgaben als Einnahmen, was bedenklich stimmt. Besonders auffällig war die Bayerische Allgemeine Versicherung AG, die mit einer Combined Ratio von fast 125 Prozent die höchsten Verluste verbuchte.
Marktteilnehmer im Überblick
Zusätzlich zur WGV zeichnete sich die VGH Versicherungen durchgehend positiv aus, indem sie in jedem Jahr des Beobachtungszeitraums die versicherungstechnische Gewinnzone erreichte. Im Gegensatz dazu hatten die Gothaer Allgemeine Versicherung AG und die Adler Versicherung AG ebenfalls hohe Verluste zu verzeichnen. Bei den Gewinnern gab es insgesamt 20 Marktteilnehmer, die versicherungstechnische Gewinne erzielten, von denen acht mehr als zehn Cent pro Beitragseuro erwirtschafteten.
- WGV-Versicherung: 69 % Combined Ratio, viermal höchste Rentabilität (2019, 2020, 2022, 2023)
- BGV: Quoten zwischen 86 % (2018) und 70 % (2019)
- Bayerische Landesbrandversicherung: Beste Werte zwischen 67 % (2020) und 98 % (2023)
- VGH Versicherungen: Jährlich in Gewinnzone
Die WGV-Versicherung verdiente zwischen 2018 und 2023 durchweg mehr, mit Quoten, die zwischen 50,8 Prozent (2020) und 70,8 Prozent (2023) schwankten. Im Gegensatz dazu haben die Bayerische Landesbrandversicherung und BGV ebenfalls gute Ergebnisse geliefert, jedoch ist die Schwankungsbreite ihrer Quoten beachtlich.
Brancheneinblicke und Trendanalysen
Ein genauer Blick auf das gesamte Schadengeschäft zeigt, dass die Wohngebäudeversicherung ein Prämienvolumen von 224,82 Millionen Euro aufwies, was einem Anstieg von 16,5 Prozent entspricht. Dennoch musste ein Rückgang des Vertragsbestands um 1,3 Prozent hingenommen werden. Im Bereich der Schadenaufwendungen wurde ein Anstieg um 10,2 Prozent auf 162,25 Millionen Euro registriert, während die Combined Ratio knapp unter 100 Prozent lag, was für die Branche ein Zeichen der Stabilität inmitten von Wachstum ist.
Auch im Kfz-Versicherungssektor stehen die Zeichen auf Veränderung: Hier stiegen die Schadenaufwendungen auf 509,80 Millionen Euro, was einem Anstieg von 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Schadenquote erreichte 94,1 Prozent, und die Combined Ratio lag bei 112,2 Prozent. Diese Indexwerte sind für die Versicherungsbranche besorgniserregend, da über alle 50 analysierten Anbieter hinweg eine Combined Ratio von über 100 Prozent festgestellt wurde.
Insgesamt deutet die Analyse von versicherungsjournal.de und die Ergänzungen der vers-leipzig.de darauf hin, dass trotz der Herausforderungen im Markt einige Anbieter sich positiv abheben konnten. Die vollständige Studie enthält weiterführende Details und kann für 892,50 Euro bestellt werden.