
US-Präsident Donald Trump hat heute alle Handelsgespräche mit Kanada abgebrochen. Der Grund für diesen abrupten Schritt sind die Pläne der kanadischen Regierung zur Einführung einer Digitalsteuer auf große amerikanische Technologiekonzerne. Trump äußerte sich auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social und bezeichnete die Steuer als „direkten und eklatanten Angriff“ auf die Vereinigten Staaten. Er zog Parallelen zu ähnlichen Maßnahmen der Europäischen Union und stellte die angekündigte Digitalsteuer scharf in Frage.
Die kanadische Digitalsteuer, die ab dem 30. Juni 2025 in Kraft treten soll, wird Unternehmen wie Amazon, Google, Meta, Apple, Uber und Airbnb betreffen. Sie sieht eine Abgabe von drei Prozent auf Einnahmen vor, die von kanadischen Nutzern generiert werden, und soll rückwirkend gelten. Dies könnte für US-Unternehmen eine erhebliche finanzielle Belastung nach sich ziehen, mit möglichen Rechnungen von bis zu zwei Milliarden Dollar bis Ende Juni.
Folgen für die Handelsbeziehungen
Mit der Abkehr von den Gesprächen droht Trump Kanada mit der Einführung neuer Zölle auf Importe in die USA. Die Höhe dieser Zölle soll innerhalb der nächsten sieben Tage mitgeteilt werden. Diese Maßnahme könnte die bereits bestehenden Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern, die zuletzt eine relative Ruhe erlebt hatten, stark belasten. Die USA sind der wichtigste Handelspartner Kanadas, und solche Maßnahmen könnten erhebliche wirtschaftliche Folgen für beide Seiten haben.
Trump hatte bereits während seiner Präsidentschaft während der Amtszeit von Joe Biden auf die Herausforderung hingewiesen, die die Digitalsteuer für die Handelsbeziehungen darstellt. Während US-Finanzminister Bessent zuvor optimistisch über den Verlauf der Handelsgespräche war, haben die jüngsten Entwicklungen die Verhandlungen abrupt zum Stillstand gebracht.
Aussichten für die Zukunft
Zusätzlich zu den Spannungen mit Kanada stellt Trump auch die Frist für eine Zoll-Einigung mit der Europäischen Union in Frage. Ursprünglich sollte bis zum 9. Juli eine Einigung erzielt werden, doch Trump deutete an, dass diese Frist sowohl verlängert als auch verkürzt werden könne. Diese Ungewissheit könnte sich auf die internationalen Handelsgespräche auswirken, insbesondere da EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass für eine erfolgreiche Zollvereinbarung Zeit bis zum 9. Juli benötigt wird.
Trumps Ansatz, abrupt Druck auf Kanada auszuüben und gleichzeitig die Fristen für die EU zu flexibilisieren, könnte sich als strategischer Schachzug in den laufenden Handelsdisputen herausstellen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können die Berichte von Deutschlandfunk und Tagesschau konsultiert werden.