
Am 3. Juni 2025 verstärkt Donald Trump seinen protektionistischen Kurs in der Handelspolitik und zeigt damit, dass die transatlantische Beziehung zwischen den USA und Europa auf dem Prüfstand steht. Wie TRT berichtet, betont Trump zwar die Freundschaft mit Europa, nutzt jedoch gleichzeitig Zölle als Druckmittel in seinen wirtschaftlichen Auseinandersetzungen.
Die US-Regierung plant eine Verdopplung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte und hat sogar mit 50-prozentigen Zöllen auf Produkte aus der EU gedroht. Diese Maßnahmen sollen nicht nur den wirtschaftlichen Druck auf Europa erhöhen, sondern auch die bereits bestehenden Handelsdefizite, die Trump als Benachteiligung der USA sieht, angehen. Deutschland, das 2024 zum wichtigsten Handelspartner der USA mit über 160 Milliarden Euro Exportvolumen wurde, steht dabei besonders im Fokus.
Folgen der Handelspolitik
Die negative Auswirkung dieser Zölle auf die europäische Wirtschaft ist nicht zu unterschätzen. Laut Informationen aus der DGAP sind besonders exportorientierte Branchen wie der Maschinenbau, die Automobilindustrie und die chemische Industrie von den Strafzöllen betroffen. Die deutsche Aluminiumindustrie zeigt sich besorgt, da lediglich 2% ihrer Produktion in die USA geliefert werden, die indirekten Auswirkungen jedoch weitreichend sind.
Ein Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft führt aus, dass der wirtschaftliche Schaden für Deutschland bis 2028 über 200 Milliarden Euro betragen könnte. Zudem plant die EU möglicherweise Gegenzölle als Reaktion auf die US-Zollpolitik, was die Situation weiter verschärfen könnte.
Politische und wirtschaftliche Spannungen
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Europa befinden sich in einem angespannten Zustand. Trump hat bereits angekündigt, Zölle auf eine Vielzahl von Staaten auszuweiten, darunter Kanada, Mexiko und China. Dies wird als Bedrohung für die nachkriegszeitliche wirtschaftliche Ordnung angesehen, wobei die EU und die USA über die am stärksten integrierten Handels- und Investitionsbeziehungen weltweit verfügen.
Die EU-Kommission hat signalisiert, vorerst auf Vergeltungsmaßnahmen zu verzichten, während Ökonomen eine eigenständige Industriepolitik und langfristige Investitionen für Europa fordern. Die Diskussion über Exportabgaben auf technologieintensive Produkte könnte ebenfalls an Bedeutung gewinnen, um die wirtschaftliche Souveränität Europas zu wahren.
Trump forderte zudem die NATO-Staaten auf, ihre Verteidigungsausgaben auf mindestens 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Die Herausforderungen, die durch die Handels- und Sicherheitspolitik der USA gestellt werden, erfordern von Europa entschlossene Maßnahmen, um die eigenen Interessen zu sichern und eine gemeinsame Antwort auf die US-Zollpolitik zu entwickeln.