Die Unsicherheit der US-Notenbank Fed hat die Stimmung an der Wall Street gedämpft. Fed-Chef Jerome Powell vermied es, eine klare Richtung für die Zinserhöhungen anzugeben und betonte, dass man die Auswirkungen der bereits stattgefundenen Erhöhungen abwarten wolle. Dies führte zu einem Rückgang der Aktienindizes, wie dem Dow-Jones-Index, dem Nasdaq und dem S&P 500.
Marktstratege David Russell von TradeStation kommentierte, dass Powell sich immer noch nicht sicher sei, ob die Fed genug getan habe und dass das Thema Zinserhöhung zwar nicht vollständig vom Tisch sei, aber auch nicht wahrscheinlicher geworden sei.
Die Auswirkungen dieser Unsicherheit sind auf verschiedenen Märkten zu spüren. Am Bondmarkt haben Investoren angesichts der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen Staatsanleihen verkauft, was zu einem Anstieg der Renditen führte. Die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries näherte sich der Marke von fünf Prozent, die zuletzt 2007 überschritten wurde. Dies könnte zu mehr Volatilität führen und Auswirkungen auf die Refinanzierungskosten des Staates sowie auf Verbraucher- und Firmenkredite haben.
Auch am Ölmarkt ist weiterhin Nervosität spürbar, hauptsächlich aufgrund des anhaltenden Nahost-Konflikts. Die Preise für Brent-Öl und WTI-Öl sind gestiegen, da der Markt immer noch unter geopolitischen Spannungen steht.
Aufgrund der Unsicherheit suchen Anleger den sicheren Hafen des Goldes, wodurch der Goldpreis seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober um mehr als sechs Prozent gestiegen ist.
Die aktuellen Konjunkturdaten bieten keine klare Richtungsweisung. Obwohl die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gesunken sind und damit auf eine gute Beschäftigungslage hinweisen, blieb der Philadelphia-Fed-Index im negativen Bereich und erholte sich weniger als erwartet. Händler betonen jedoch die Bedeutung des Arbeitsmarktes für die Inflation, und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten zeigen, dass der Arbeitsmarkt eng ist und die Inflationsgefahren hoch bleiben. Dies könnte bedeuten, dass die Leitzinsen weiterhin hoch bleiben dürften.
Bei den Unternehmen haben rückläufige Gewinnmargen bei Tesla die Investoren verprellt, ebenso wie ein enttäuschendes Quartalsergebnis bei Blackstone. Die Aktien von Lam Research sind aufgrund eines enttäuschenden Ausblicks für den Umsatz gefallen, während Netflix und AT&T positive Entwicklungen verzeichneten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Unsicherheit der Fed auf den Markt und die Finanzbranche auswirken wird. Es besteht die Möglichkeit, dass die Volatilität zunimmt und die Zinsen weiter steigen, was wiederum Auswirkungen auf mehrere Bereiche der Wirtschaft haben könnte.
Gemäß einem Bericht von www.n-tv.de,
Den Quell-Artikel bei www.n-tv.de lesen