Wirtschaft

US-Notenbank belässt Zinsniveau unverändert – Finanzexperten erwarten die Stellungnahme des Notenbank-Chefs Jerome Powell

Seit wenigen Augenblicken ist es offiziell: Die US-Notenbank hat das Zinsniveau beim heutigen Zinsentscheid wie von vielen Experten erwartet unverändert bei 5,25 – 5,5 Prozent belassen. Allerdings ist damit nicht garantiert, dass es keine weiteren Zinserhöhungen mehr geben wird. Vielmehr hat sich nun der Druck auf das Dezember-Meeting verlagert und es wird weiter genau beobachtet, wie sich die Inflation und Konjunktur entwickelt. Anleger warten nun gespannt auf die Stellungnahme des Notenbank-Chefs Jerome Powell in der Pressekonferenz.

Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihre Zinsen zum zweiten Mal in Folge unverändert gelassen. Der Leitzins bleibt in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent – und damit auf dem höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Die Federal Reserve (Fed) hatte den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation innerhalb von 16 Monaten elf Mal angehoben – zuletzt im Juli um 0,25 Prozentpunkte. Es ist eine der schnellsten und schärfsten Zinsanhebungsperioden in ihrer Geschichte. Die Notenbanker legten dann im September eine Pause ein – so wie zuvor schon im Juni. Mit der Entscheidung vom Mittwoch ist es das erste Mal seit Anfang vergangenen Jahres, dass die Fed den Leitzins bei zwei Sitzungen nacheinander unverändert lässt. Die Federal Reserve wägt bei ihren Entscheidungen zwischen dem Inflationsrisiko und der Gefahr einer zu starken Abkühlung der Konjunktur ab.

Die Auswirkungen dieser Entscheidung können vielfältig sein. Einerseits wird durch die unveränderten Zinsen der Preisanstieg gebremst, was positiv für die Bekämpfung der Inflation ist. Andererseits können höhere Zinsen die Verbraucherausgaben, die eine wichtige Säule der US-Wirtschaft sind, beeinträchtigen. Es wird teurer, Häuser oder Autos auf Kredit zu kaufen. Somit besteht die Möglichkeit, dass Verbraucher in ihrer Konsumfreude abgebremst werden.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen, dass die Inflation zwar weiterhin höher als von der Fed angepeilt ist, sich jedoch abschwächt, während das Wirtschaftswachstum weiterhin hoch ist. Die US-Wirtschaft verzeichnete im Sommer das stärkste Wachstum seit sieben Quartalen. Dies birgt das Risiko, dass die Inflation wieder Fahrt aufnehmen könnte.

Die Entscheidung der Fed, die Zinsen vorerst unverändert zu lassen, könnte verschiedene weitere Entwicklungen auf dem Markt zur Folge haben. Einige Experten in den USA sehen eine mögliche Zinserhöhung bereits im Dezember oder im kommenden Jahr, falls die Konjunktur weiterhin stark bleibt. Auf der anderen Seite stiegen zuletzt die Ausfälle bei der Bedienung von Krediten und es wurden zunehmend enger werdende Finanzen beklagt. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die Verbraucherausgaben möglicherweise auch ohne weitere Zinserhöhungen abkühlen.

Gemäß einem Bericht von Der Aktionär beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember aktuell rund 20 Prozent, wie das FedWatch Tool zeigt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt und welche Entscheidungen die US-Notenbank in Zukunft treffen wird.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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