Die aktuellen öffentlichen Finanzen der USA befinden sich auf einem besorgniserregenden Weg. Laut neuester Einschätzung des Congressional Budget Office (CBO) wird die Staatsverschuldung in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich von 98% auf 117% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansteigen. Diese Prognose wurde am 30. Mai 2025 veröffentlicht und stellt die wirtschaftlichen Annahmen des CBO in Frage, die möglicherweise optimistisch erscheinen, besonders im Kontext des Handelskriegs der Trump-Administration. Dies berichtet Reuters.
Ein besorgniserregendes Merkmal dieser Entwicklung ist, dass die Nettozinszahlungen, die ein Sechstel der gesamten Staatsausgaben ausmachen, auf 4% des BIP steigen sollen. Trotz dieser alarmierenden Zahlen wird jedoch als unwahrscheinlich erachtet, dass die USA in naher Zukunft eine ernsthafte Schuldenkrise erleben, die zu einem massiven Abzug von Anlegern aus Staatsanleihen und dem Dollar führen könnte.
Risiken und Unsicherheiten
In Krisenzeiten könnte die Federal Reserve möglicherweise große Mengen an US-Anleihen aufkaufen, um den Markt zu stabilisieren. Allerdings stellt der CBO auch fest, dass ein wirtschaftlicher Abschwung nicht auszuschließen ist. Ein solcher Abschwung könnte die Steuereinnahmen reduzieren und die Ausgaben für Sozialleistungen erhöhen, was die Haushaltslage weiter belasten würde. Höhere Kreditkosten sind bereits auf dem Vormarsch und könnten die Budgetlage der USA zusätzlich verschlechtern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Basis, auf der die CBO-Projektionen beruhen. Sie setzen voraus, dass sich die Renditekurve normalisiert. Aktuell wird eine Rendite von 3,2% für dreimonatige Staatsanleihen und 3,9% für zehnjährige Anleihen erwartet. Wenn die Zinsen jedoch auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, könnten die Schulden bis 2034 auf 125% des BIP ansteigen. In diesem Szenario könnten die Zinszahlungen bis zu 30% der Einnahmen ausmachen.
Langfristige Prognosen und vergangene Trends
Die Situation ist nicht neu. Daten des Internationalen Währungsfonds (IMF), die bis April 2025 veröffentlicht wurden, zeichnen ein Bild der Staatsverschuldung der USA von 2001 bis 2024, mit Prognosen bis 2030. Details zu diesen Statistiken können auf Statista eingesehen werden. Diese Informationen verdeutlichen den langfristigen Aufwärtstrend der Verschuldung und die Notwendigkeit, fiskalische Maßnahmen zu ergreifen, um die drohende finanzielle Instabilität abzuwenden.
Insgesamt zeigt sich, dass höhere und längere Zinssätze zu einer anhaltend hohen Schuldenlast führen könnten. Der Weg zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen der USA bleibt also steinig, und die politischen Entscheidungsträger werden gefordert sein, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
