Der Insiderverkauf von Varta-Anteilen durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Hackstein hat unter den Online-Anlegerforen Unruhe ausgelöst. Die Meldung des Unternehmens über Hacksteins Verkauf im Wert von etwa 25.000 Euro folgte kurz nach der Bekanntgabe eines aktualisierten und verschärften Restrukturierungskonzepts. Hacksteins Verkauf fand zu einem Zeitpunkt statt, als der Varta-Aktienkurs noch bei fast 14 Euro lag. Die Anleger wurden daraufhin mit einem drastischen Kursverlust von rund 40 Prozent konfrontiert, wobei der Kurs eine Woche später auf knapp unter acht Euro fiel.
Obwohl Insiderhandel rechtlich nicht illegal ist, müssen solche Transaktionen gemeldet werden. Experten wie Sascha Gebhard von der Finanzmarktanalyse- und Tradingplattform stock3.com sehen in solchen Vorgängen jedoch eine ethische Grauzone. Die Bekanntheit und Bewertung des Inhalts, die ein Vorstandsmitglied wie Hackstein vor dem Verkauf haben könnte, könnten zu einem möglichen Insidervorteil führen. Nach einem ähnlichen Insiderhandelsfall im November 2023, bei dem der Technik-Vorstand Rainer Hald Varta-Anteile im Wert von 300.000 Euro veräußerte, wird die Frage nach möglichen regulatorischen Lücken aufgeworfen.
Die Varta AG hatte erst kürzlich angekündigt, ihre Sparmaßnahmen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu intensivieren. Diese Aktualisierung der Restrukturierungsmaßnahmen und Unternehmensstrategie wurde notwendig, da die bisherigen Maßnahmen nicht mehr adäquat schienen. Im Jahr 2023 wurde bereits ein Stellenabbau von 800 Arbeitsplätzen weltweit angekündigt. Es bleibt derzeit unklar, wie viele weitere Stellen im Rahmen des neuen Sanierungsgutachtens betroffen sein werden und wann mit einem neuen Konzept zu rechnen ist.