Ein Jahr nach der Einführung des Deutschlandtickets hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Verbesserungen des Angebots gefordert. Die Vorständin Ramona Pop beklagte die Schwierigkeiten bei Kauf und Kündigung des Abos als Dauerärgernis, das eine Gefahr für den nachhaltigen Erfolg des Nahverkehrstickets darstelle. Pop lobte einerseits das Deutschlandticket als Meilenstein für den öffentlichen Nahverkehr, kritisierte aber auch die Verkehrsunternehmen dafür, bekannte Probleme nicht anzugehen.
Seit der Einführung des Angebots im letzten Jahr gingen 1800 Beschwerden beim vzbv ein. Kritisiert wurden die mangelnde Erreichbarkeit des Kundenservices und unzuverlässige technische Prozesse, die zu Doppelbuchungen des Tickets führten. Des Weiteren wurde bemängelt, dass einige Anbieter das Ticket nur digital über eine App anbieten und sensiblen Kontodaten verlangen, was zu Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit führte.
Laut Allianz pro Schiene ist das Deutschlandticket ein großer Erfolg, jedoch noch nicht ausgereift. Derzeit gibt es einen Streit zwischen Bund und Ländern über die weitere Finanzierung des Angebots. Eine Grundsatzentscheidung zur dauerhaften Fortführung des Deutschlandtickets und ein verlässlicher Finanzierungsrahmen bis zum Ende des Jahrzehnts werden gefordert. Die Vorständin für den Regionalverkehr bei der Deutschen Bahn zog jedoch eine positive Bilanz und betonte, dass das Deutschlandticket den Regionalverkehr signifikant verbessert habe.