Zahlreiche Kundinnen und Kunden in Berlin und Brandenburg sind nach wie vor von IT-Problemen der Postbank betroffen. Falsche Überweisungen, fehlerhafte Abbuchungen und sogar gesperrte Konten: Seit Anfang des Jahres häufen sich die Beschwerden über die Postbank. Trotz anderslautender Darstellung der Postbank reißt der Ärger nach der Umstellung auf ein neues IT-System nicht ab.
Bei den Verbraucherzentralen in Berlin und Brandenburg geht noch immer eine Vielzahl von Beschwerden von gefrusteten Kontoinhabern ein. Auch an den RBB haben sich vermehrt Zuschauerinnen und Zuschauer gewendet, die Ärger mit der Postbank haben. Kritisiert werden von Betroffenen extrem lange Bearbeitungszeiten, schlechte Kommunikation und Nicht-Erreichbarkeit. In einem Fall konnte ein Postbankkunde 36 Tage nicht auf sein Konto zugreifen, in einem anderen Fall sogar fast ein halbes Jahr.
Hintergrund ist, dass die Postbank Anfang des Jahres die Daten von 12 Millionen Kundinnen und Kunden ins Computer-System der Muttergesellschaft Deutsche Bank eingefügt hat. Ziel ist es, Kosten zu sparen und auch einen besseren Service anbieten zu können.
Postbank bestreitet grundlegende IT-Probleme
Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen kritisiert im Verbrauchermagazin Super.markt, „so ein Desaster“ habe er noch nie erlebt. „Das ist schon eine Herausforderung, das will ich gar nicht bestreiten. Aber wenn es dann nicht gut klappt, ist die eigentliche Herausforderung, dass ich hinten raus die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben muss, die sich um die Kunden kümmern, damit die damit klarkommen. Ein Bankkonto, das ich nicht erreichen kann, brauch ich nicht mehr.“
Die Postbank hingegen teilt Super.markt auf Anfrage mit, dass es keine grundlegenden IT-Probleme gebe, sondern es sich um individuelle Störungen bei einzelnen Kundinnen und Kunden handele. Zugleich wird zugegeben, dass es derzeit deutlich mehr Anfragen gibt.
