Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat kürzlich den chinesischen Online-Händler Temu abgemahnt. Die vzbv-Chefin Ramona Pop erklärte, dass Temu Verbraucherinnen und Verbraucher mit fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs verunsichert und übervorteilt. Das Unternehmen verstößt gegen EU-Verbraucherschutzgesetze und betreibt zudem Greenwashing. Konkret setzt Temu Dark Patterns ein, um Kunden unter Druck zu setzen, was seit dem Inkrafttreten des EU-Gesetzes für Digitale Dienste im Februar verboten ist.
Das Greenwashing von Temu bezieht sich unter anderem darauf, die Lieferung zu einer Abholstelle als klimafreundlich zu bewerben, obwohl die meisten Produkte aus China stammen. Zusätzlich seien die extrem hohen Rabatte und Echtzeit-Produktbewertungen bei Temu intransparent und kaum nachvollziehbar. Der vzbv fordert daher einen besseren Schutz der Verbraucher vor diesen Geschäftspraktiken und prüft als nächsten Schritt eine Klage gegen Temu. Die Muttergesellschaft von Temu, Pinduoduo, meldete kürzlich eine fast Verdopplung ihres Gewinns, während Temu wegen schlechter Qualität, nicht erhaltener Sendungen und einer schlechten Umweltbilanz seiner Produkte in die Kritik gerät.
Temu steht auch im Fokus anderer Länder, darunter Frankreich, wo kürzlich ein Gesetz verabschiedet wurde, das die Werbung für Schnäppchenkleidung verbietet und eine Umweltabgabe auf Billigartikel einführt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, fragwürdige Geschäftspraktiken einzudämmen und den Verbraucherschutz zu stärken.