Wie www.finanzen.net berichtet, zeigt sich der Wall Street-Bär, Michael Wilson, wenig optimistisch für die Aktienmärkte zum Jahresende. Als führender US-Aktienstratege bei Morgan Stanley warnt er Anleger davor, auf eine Jahresendrally zu hoffen. Er begründet seine vorsichtige Haltung mit der angespannten geopolitischen Lage und den steigenden Renditen der Staatsanleihen. Darüber hinaus weist er darauf hin, dass die Chancen auf eine Aktienrally im vierten Quartal erheblich gesunken sind.
Die Marktlage spiegelt Wilsons Bedenken wider, da der marktbreite US-Index S&P 500 bereits eine technische Korrektur erlebt hat und zeitweise mehr als zehn Prozent unter sein 52-Wochen-Hoch gefallen ist. Wilson warnt, dass die Verbraucher- und Geschäftsvertrauen sinkt und die Gewinnrevisionen rückläufig sind, was die Erwartungen an eine Rallye zum Jahresende in Frage stellt. Er betont, dass die Auswirkungen der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank erst am Anfang stehen und sich bereits auf die gesamte Wirtschaft auswirken.
Während Anleger gespannt auf die laufende Berichtssaison schauen, um zu beobachten, wie Unternehmen Gegenwind wie höhere Zinsen bewältigen, warnt Wilson, dass die Gewinnerwartungen für das vierte Quartal und das Jahr 2024 zu hoch sind, selbst in einer sich gut entwickelnden Wirtschaft. Er betont, dass zinsempfindliche Aktien in den letzten Monaten eine Underperformance verzeichneten, während defensive Sektoren wie der Energiesektor eine Outperformance erzielten. Dies zeige, dass der Markt mehr Wert auf Wachstum als auf höhere Zinsen und Bewertungen lege.
Es gibt jedoch auch gegensätzliche Meinungen am Markt: Der Wharton-Professor Jeremy Siegel glaubt, dass Aktien vor einer Jahresendrally stehen, da sich die Anleiherenditen seinem Verständnis nach ihrem Höhepunkt nähern dürften. Er hält die Bewertung für überzeugend und verweist darauf, dass der November in den letzten 25 Jahren der zweitbeste Monat des Jahres war.
Es bleibt abzuwarten, ob Wilson oder Siegel Recht behalten und ob sich der November auch in diesem Jahr als ein starker Monat für die Aktienmärkte erweisen wird.
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